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H&M: Schrecken ohne Ende oder 20-Prozent-Chance?

H&M: Schrecken ohne Ende oder 20-Prozent-Chance?
Foto: Börsenmedien AG
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Andreas Deutsch 28.02.2018 Andreas Deutsch

Kriegt H&M noch einmal die Kurve? Viele Anleger haben ihre Zweifel und trennen sich weiter von ihren Anteilen an der schwedischen Modekette. Doch die Aktie ist im Peer-group-Vergleich auffallend günstig.

H&M steht unter Druck. Nach der peinlichen Werbung mit einem schwarzen Junge hat in der vergangenen Woche der britische Privatdetektiv Peter Humphrey schwere Vorwürfe gegen die Schweden erhoben. Humphrey, der 23 Monate lang im Gefängnis des Shanghaier Stadtbezirks Qingpu saß, sagt: „Das Gefängnis war ein Unternehmen, das Industriearbeit verrichtete.“ Unter anderem, so Humphrey, für H&M.

Die Vorwürfe passen ins Bild. H&M hat viel von seinem Zauber früherer Jahre verloren. Der Aktienkurs ist ein Trauerspiel.

Doch langsam stellt sich so mancher Antizykliker die Frage: Ist nicht das meiste Negative im Kurs eingepreist? Die Aktie von H&M kommt mittlerweile auf ein KGV von 15, der große Konkurrent Inditex wird mit 24 bewertet. Wenn man bedenkt, dass H&M immer noch eine starke Marke ist, die jeder kennt und wo Millionen einkaufen, ist dieser Abschlag übertrieben.

Zumal H&M viel in der eigenen Hand hat: H&M-Chef Karl-Johan Persson könne, so wie früher, wieder mit Superstars zusammenarbeiten und deren Kollektionen verkaufen. Rihanna, Kanye West, Kim Kardashian, aber auch Sport-Stars wie Ronaldo oder Lionel Messi oder Designer wie Miuccia Prada, Tom Ford oder noch einmal Lagerfeld wären starke und denkbare Optionen – die Kunden würden H&M die Bude einrennen.

Bei einem weiteren Problem hat Persson schon den Hebel angesetzt. Viele Jahre konzentrierten sich die Schweden auf die Kernmarke H&M. Nun gibt Persson endlich Gas mit anderen Konzepten. Mit den Töchtern Arket und COS will H&M im höheren Preissegment mitmischen. Marken wie Monki und Cheap Monday sollen jüngere und preisbewusstere Käufer anziehen. Gut so!

Auch beim Online-Versandhandel will Persson einiges verbessern. Der CEO will Läden schließen, weniger neue eröffnen und den Onlinehandel optimieren. Bis 2020 soll es in allen 35 Ländern, in denen H&M aktiv ist, einen Onlineshop geben. Außerdem kündigte Persson eine enge Zusammenarbeit mit dem aufstrebenden chinesischen Internethändler Alibaba an.

Chance für Mutige

H&M steckt in der Krise, aber die Lage ist nicht aussichtslos. Dreht Persson an den richtigen Stellschrauben, und danach sieht es aus, könnte die Rebound von 20 Prozent oder mehr hinlegen. Verschlimmert sich die Lage, wird Persson irgendwann nicht mehr haltbar sein, auch wenn sein Vater Großaktionär und Aufsichtsratsvorsitzender ist. Mutige können sich ein paar Stücke ins Depot holen. DER AKTIONÄR setzt den Stopp bei 12,50 Euro.

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