Die wegen Russlands Krieg gegen die Ukraine steigenden Verteidigungsausgaben vieler westlicher Länder und die damit auch geplante Aufrüstung der Bundeswehr stimmen Hensoldt zuversichtlicher für sein Wachstum. Für 2023 werde mit ersten Budgeterhöhungen und Aufträgen aus dem Sondervermögen der Bundeswehr gerechnet, heißt es.
Deshab werde ein schnelleres Wachstum des Auftragseingangs und ein Anstieg des Kernumsatzes erwartet, teilte der im Nebenwertindex SDAX notierte Rüstungselektronik-Hersteller am Mittwoch im Rahmen eines Kapitalmarkttages mit. Im weiteren Verlauf bis 2025 geht der Konzern zudem von einem deutlich schnelleren Wachstum des Auftragseingangs im Vergleich zum Umsatz aus.
Konkret rechnet Hensoldt für 2023 nun mit einem Umsatzwachstum zwischen 7 und 10 Prozent, nachdem bisher ein Plus im mittleren bis höheren einstelligen Bereich avisiert worden war. Mittelfristig sollen die Erlöse dann pro Jahr um 10 Prozent zulegen. Als operativer Gewinn (Ebitda) sollen 2023 unverändert rund 19 Prozent hängen bleiben. Bis 2025 rechnet Hensoldt dann den Angaben zufolge mit einer bereinigten operativen Marge – dann allerdings vor Geschäften mit geringerer Wertschöpfung – von mehr als 19 Prozent.
Thomas Müller, CEO von Hensoldt kommentierte: „Ich freue mich, dass wir unseren Investoren am heutigen Kapitalmarkttag erneut zeigen können, dass wir alle Versprechen, die wir beim Börsengang 2020 getätigt haben, auch eingehalten haben. Und die Zeichen stehen bei uns weiter auf Wachstum. Hensoldt ist eine langfristige Wachstumsplattform mit hervorragenden und gut planbaren unternehmerischen Perspektiven. Der Verteidigungsmarkt wächst enorm aufgrund des Superzyklus der Verteidigungsindustrie, verstärkt durch die aktuelle sicherheitspolitische Lage und in Deutschland auch aufgrund des 100-Milliarden-Euro-Sondervermögens.“
Die Aktie von Hensoldt reagiert am Morgen auf der Handelsplattform Tradegate mit einem Plus von 3,1 Prozent. Dass sich das charttechnische Bild deutlich aufhellt, muss das Papier von Hensoldt aber noch deutlicher zulegen. Der Sprung über die 38-Tage-Linie wäre ein erstes wichtiges Signal. Die Bewertung ist aber nach wie vor günstig. Langfristig orientierte Anleger bleiben auch deshalb an Bord.