Der Konsumgüterkonzern Henkel hat mit seinen Zahlen für das erste Quartal die Erwartungen der Börse enttäuscht und die Aktie auf Talfahrt geschickt. CEO Hans Van Bylen spricht von einem „zunehmend schwierigen Marktumfeld“. Der Wettbewerb ist knallhart. Ob die neue Strategie erfolgreich sein wird, ist fraglich.
Auch einen Tag nach den schwachen Zahlen ist der Ärger der Anleger noch nicht verraucht. Etliche Anteilseigner trennen sich am Mittwoch von ihren Henkel-Aktien, der Titel notiert am Nachmittag ein Prozent im Minus.
Was den Anlegern besonders aufstößt: Bei Henkel läuft es schon länger nicht mehr so rund. Die Aktie befindet sich seit fast zwei Jahren auf dem Weg abwärts – seit dem Hoch 2017 hat der Titel 32 Prozent an Wert eingebüßt.
Nun will Henkel das zuletzt maue Wachstum mit zusätzlichen Investitionen ankurbeln. Das wird aber die Ergebnisse wohl zunächst einmal belasten. Diese Entscheidung sei zwar richtig, so James Edwardes Jones, Analyst bei RBC. „Eine Wende herbei zu führen ist aber nicht leicht und dürfte auch Zeit brauchen.“ Das erste Quartal habe seine bisherige vorsichtige Haltung dazu untermauert.
Zu den mauen Aussichten kommt, dass die Aktie gewiss nicht auf Schnäppchenniveau notiert. Das 2019er-KGV liegt bei 16, das für 2020 ebenfalls.
Nicht nur Henkel, sondern die ganze Branche muss mit einem harten Wettbewerb klarkommen. Die Kunden werden erschlagen von unzähligen Deos, Waschmitteln, Shampoos und anderen Konsumgütern.
Markentreue nimmt ab, günstige Discounterware macht den etablierten Herstellern das Leben schwer. Der Preiskampf dürfte sich noch zuspitzen.
Unspannend
Derzeit gibt es deutlich spannendere Investmentstorys als Henkel. Kein Kauf.