Mit Goldmann Sachs und der Bank of America (BofA) haben in dieser Woche gleich zwei große US-Investmentbanken im Rahmen einer Branchenstudie ihre bereits pessimistische Haltung bestätigt und den Daumen für die zuletzt arg gebeutelte Aktie von HelloFresh gesenkt. Nach der mehrmonatigen Talfahrt könnte aus Sicht des AKTIONÄR die Talsohle aber schon bald erreicht sein.
Goldman Sachs hat HelloFresh bereits gestern in einem Ausblick auf 2024 von "Neutral" auf "Sell" abgestuft und das Kursziel von 23,40 auf 12,20 Euro gesenkt. Beim Kochboxen-Lieferanten erwartet Analystin Lisa Yang zur europäischen Internet- und Medienbranche kurzfristig Risiken für die Margen. Die Hellofresh-Gruppe muss ihr zufolge aggressiver in ihr Produktangebot und in Marketing investieren, um das Kundenwachstum nach mehreren Quartalen mit enttäuschenden aktiven Wachstumstrends wiederzubeleben.
Die Experten der BofA („Underperform“) sehen die Papiere nur noch bei elf Euro (bislang: 14 Euro) fair bewertet. Nach der starken Börsenrally im Schlussquartal sei nun eine selektive Titelauswahl in der Medien-, Spiele- und Internetbranche gefragt, so Analyst Adrien de Saint Hilaire. Bei HelloFresh sollte trotz der Kurshalbierung in den vergangenen zwei Monaten der Abwärtsdruck anhalten.
DER AKTIONÄR hat die Aktie zuletzt gestern hinterfragt, ob nun einstellige Notierungen drohen würden oder ob dem Titel das Comeback gelingen könnte. Das Fazit hat Bestand: Die allgemeine Branchenschwäche, der Vertrauensverlust und das desaströse Chartbild sprechen eine eindeutige Sprache, doch zeigen die nächsten Zahlen Anzeichen einer Verbesserung beim Umsatz- und Gewinnwachstum, könnte die Kapitalflucht vorerst enden und der Startschuss für eine Gegenbewegung fallen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von HelloFresh befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.