Die Aktie von Merck konnte zum Wochenauftakt nur kurzzeitig Höhenluft schnuppern, musste dann aber direkt Gewinnmitnahmen hinnehmen. Profitiert hat das Papier zunächst von einer positiven Einschätzung der Deutschen Bank, die die Aktie der Merck KGaA von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft hat und das Kursziel von 110 auf 146 Euro angehoben.
Im Zuge der allgemeinen Marktschwäche ist aber auch die Aktie von Merck schnell ins Minus gerutscht. Am Nachmittag verliert das Papier 1,8 Prozent auf 124,50 Euro. Damit ist Merck aber immer noch hinter der Deutschen Börse, Delivery Hero, Beiersdorf und RWE, die ebenfalls allesamt im Minus notieren, der fünfstärkste Wert des Tages im DAX. Die Aktie konnte sich in den vergangenen Wochen extrem stark entwickeln. Im 3-Monatsvergleich liegt die Aktie auf Platz 3 der besten DAX-Werte, im 1-Monatsvergleich sogar auf Platz 2.
Belastet hat hingegen die Einschätzung aus dem Hause Goldman Sachs. Die US-Investmentbank hat die Einstufung für Merck nach einer Onlinekonferenz mit dem Firmen- und dem Finanzchef auf "Sell" mit einem Kursziel von 100 Euro bestätigt. Das Management der Darmstädter habe die starke Erholung in einigen Bereichen des Healthcaresegments hervorgehoben, schrieb Analyst Krishna Chaitanya Arikatla in einer am Montag vorliegenden Studie. Dies reichte aber wohl nicht für eine Höherstufung aus.
Derweil hat Merck heute sein neues Forschungszentrum für Elektronikanwendungen auf dem Campus seiner Konzernzentrale in Darmstadt eröffnet. Insgesamt 50 Millionen Euro flossen in den Bau dieses innovativen Gebäudes, in dem das Unternehmen an weiteren Innovationen für die Display- und Halbleiterbranchen arbeiten will.
Die Aktie von Merck konnte am heutigen Montagmorgen bei 128,65 Euro ein neues Allzeithoch markieren. Dann ging dem Papier jedoch die Luft aus. Es rutschte zuletzt unter die alte Rekordmarke von 125,95 Euro zurück. Aus charttechnischer Sicht wäre es nun wichtig, dass relativ schnell ein erneuter Angriff erfolgt, andernfalls dürfte eine längere Konsolidierungsphase folgen. Dabeibleiben, aber Position mit einem relativ engen Stopp absichern.
(Mit Material von dpa-AFX)