Das klingt gut: Heidelberg Materials hat im zweiten Quartal des laufenden Jahres operativ mehr verdient. "Vor allem die starke Entwicklung in Nordamerika hat dazu beigetragen, dass wir unser Ergebnis und unsere Marge im zweiten Quartal trotz weiterhin leicht rückläufiger Absatzzahlen erneut steigern konnten", sagte CEO Dominik von Achten bei Vorlage der Quartalszahlen.
Für das zweite Halbjahr zeigte er sich zuversichtlich und bestätigte die Jahresziele. Im zweiten Quartal schmolz der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr leicht um 1,3 Prozent auf gut 5,5 Milliarden Euro, wie der DAX-Konzern in Heidelberg mitteilte. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um 4,3 Prozent auf 971 Millionen Euro zu. Analysten hatten etwas mehr auf ihren Zetteln. Für das zweite Quartal weist Heidelberg Materials keinen Gewinn unter dem Strich aus, sondern nur für das erste Halbjahr. Dieser ging nach Minderheiten um ein Fünftel auf 574 Millionen Euro zurück.
Die Zahlen kamen bei Experten gut an. So hat etwa das Analysehaus Jefferies die Einstufung für die Papiere von Heidelberg Materials mit einem Kursziel von 138,60 Euro auf "Buy" belassen. Das operative Ergebnis habe die Erwartungen nahezu exakt getroffen, schrieb Analystin Glynis Johnson am Dienstagmorgen nach Halbjahreszahlen. Am Konsens dürfte sich nach bestätigten Zielen wenig tun. Das unerwartet gute Umsatzwachstum und die Marge in Nordamerika untermauerten aber die Bewertungsstory.
Obwohl sich die Zahlen von Heidelberg Materials durchaus sehen lassen können, geht es mit dem Aktienkurs zunächst nach unten. Dadurch trübt sich das kürzlich noch sehr attraktive Chartbild weiter ein. Bis zu einem weiteren Ausbruchsversuch über das bisherige Jahreshoch bei 103,60 Euro dürfte es noch etwas dauern. Die Aktie ist indes mit einem 2024er-KGV von 8 und einem KBV von 0,9 nach wie vor eines der größten Schnäppchen im DAX und auch im Branchenvergleich sehr günstig bewertet. Der DAX-Titel bleibt daher ein Kauf (Stopp: 70,00 Euro).
Mit Material von dpa-AFX