Jeff Bezos ist der fleischgewordene American Dream. Heute vor genau 29 Jahren, als er Amazon gründete, hatte Bezos eine Vision und setzte alles daran, dass sie wahr wird. Aus der 1-Mann-Firma ist längst eines des zehn größten Unternehmen der Welt geworden. Die Performance seit dem Börsengang erschlägt einen.
Bezos hatte zwar einen Traum, ein Träumer war er aber nie. Im ersten Brief an die Aktionäre 1997 warnte er vor der anziehenden Konkurrenz: „Viele Firmen sind mit Angeboten online gegangen und haben viel Energie und Ressourcen in den Aufbau von Bekanntheit, Logistik und Umsatz gesteckt. Unser Ziel ist es schnell zu handeln, um unsere Position zu festigen und auszubauen.“
Der Versand von Büchern reichte ihm schon bald nicht mehr. „Wir wollen die Möglichkeiten des Online-Handels in anderen Bereichen nutzen. Wir sehen in den großen Märkten, die wir anvisieren, beträchtliche Chancen.“
Damals hatte Amazon 1,5 Millionen Kunden und erlöste 148 Millionen Dollar.
2023 wird der Konzern voraussichtlich 561 Milliarden umsetzen und ein EBITDA von 86 Milliarden erzielen. Aus dem kleinen Online-Bookshop ist nicht nur das größte Kaufhaus der Welt geworden, sondern ein Cloudgigant mit 33 Prozent Marktanteil, ein Streaminganbieter, ein Werbeunternehmen und ein Gesundheitsdienstleister.
Auch wenn es Phasen gab, in denen die Börse Probleme mit Amazon hatte: Die Aktie war langfristig eines der erfolgreichsten Investments aller Zeiten. Wer zum IPO nur 1.000 Euro anlegte, besitzt nun 1,7 Millionen Euro.
2023 läuft top für Amazon-Aktionäre: Seit Jahresbeginn liegt die Aktie mit 55 Prozent im Plus. Bezos‘ Nachfolger Andy Jassy hat in den vergangenen Monaten viele Sachen richtiggemacht. Am wichtigsten: Er hat die Kosten gesenkt, ohne etwa den guten und schnellen Service zu opfern.
Das sollte noch mehr fleißig bestellende Kunden an Amazon binden – 2023 werden es vermutlich 266 Millionen Prime-Abonnenten sein. Prime-Abonnenten sind Gold wert für Amazon, da sie im Schnitt zweieinhalbmal so viel bestellen wie gewöhnliche Amazon-Kunden.
Dieser hohen Zahl an Kunden kann Amazon immer weiter clevere Angebote machen – und so Umsatz und Gewinn kontinuierlich steigern. Darüber hinaus sorgt der KI-Boom für eine anziehende Nachfrage nach Cloudlösungen. Die Aktie, die seit der letzten AKTIONÄR-Empfehlung im Januar mit 32 Prozent vorne liegt, bleibt ein Kauf.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.