+++ Biotech Hot-Stock vor Kursrally +++
Foto: kaarsten/iStockphoto
04.07.2023 Martin Weiß

Hammer oder Schnapsidee? Yahoo vor Börsen-Comeback

-%
citi DowJones

Manche Dinge werden mit dem Alter einfach besser, Käse gehört dazu, Wein ebenfalls – aber Internetkonzerne? Yahoo-Chef Jim Lanzone scheint davon überzeugt, jedenfalls will er den Internet-Dino zurück an die Börse bringen. DER AKTIONÄR verrät, was Anleger von einem IPO zu erwarten hätten. 

Als der Internetpionier Yahoo zum ersten Mal auf das Börsenparkett sprang, regierte in Deutschland noch Helmut Kohl und im Weißen Haus saß Bill Clinton. Das Internet existierte bereits, jedoch mehr als Tummelplatz für nerdige early Adopter, denn für die Masse. Ganze 36 Millionen Menschen waren in jenem Jahr online, weltweit wohlgemerkt. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 zählt die globale Internetgemeinde 5,2 Milliarden Menschen, was 65 Prozent der Weltbevölkerung entspricht. 


Doch zurück zu Yahoo. Der Konzern war zu seiner Zeit als "Internetportal" extrem erfolgreich und scheffelte als Suchmaschine mit Online-Werbung Milliardengewinne. Die Aktie bescherte den Anlegern in den Jahren nach dem IPO bis dato nie für möglich gehaltene Kursgewinne und rangierte auf dem Allzeithoch bei 425 Dollar auf Rang 1 der wertvollsten Unternehmen der Welt. 

Dann platze die Internetblase, Google betrat die Bildfläche und Yahoos Glanz verblasste. 2015 schließlich wurden die Überreste des Konzerns zunächst von Verizon eingesammelt und 2021 schließlich an die Private Equity Gesellschaft Apollo verkauft. 

In jener Zeit stieß Jim Lanzone zu Yahoo, um den Konzern wieder fit für die Börse zu machen. "Die Firma hat eine tolle Bilanz und ist extrem profitabel", zitiert die Financial Times den CEO. 

Und der Konzern hat eine treue Fan-Gemeinde, die dafür sorgt, dass die Abrufzahlen von Yahoo Finance, Mail, Sport und News regelmäßig für vordere Plätze in den entsprechenden Ranglisten reichen. Trotzdem bezweifelt DER AKTIONÄR, dass das für ein erfolgreiches Comeback an der Börse ausreicht. 

Was Yahoo nicht hat, ist ein innovatives Geschäftsmodell. Die Idee, Geld mit Online-Werbung zu verdienen, ist so alt wie das Internet selbst und Konzerne wie Alphabet, Meta und Amazon werden sich von Yahoo kaum in die Suppe spucken lassen. 

Yahoo will zurück an die Börse, doch DER AKTIONÄR fragt sich: weshalb eigentlich? Jim Lanzone selbst räumt ein, dass Yahoo bei der Suche mittlerweile abgehängt ist, worin also besteht die Fantasie für Investoren? Im Einsatz von Künstlicher Intelligenz, wie er vage andeutet? Vielleicht. Doch Yahoo hat eine lange Tradition darin, Chancen zu verpassen und der neue Firmenchef muss erst beweisen, dass er eine Vision für das Unternehmen hat, die über die Verwaltung von Altbeständen hinaus geht. 

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
citi DowJones - PKT

Buchtipp: Das kleine Buch der Börsenzyklen

Das kleine Buch der Börsenzyklen bietet einfach umzusetzende Investmentstrategien, die sich über viele Jahre bewährt haben. Von der Geschichte lernen heißt in diesem Fall: Geld verdienen. Präzise Vorhersagen, was die Börse zu einem bestimmten Zeitpunkt machen wird, sind unmöglich. Das weiß jeder. Allerdings folgen die Märkte sehr wohl bestimmten Mustern. Beispielsweise zeigt die Geschichte, dass der beste 6-Monats-Zeitraum für Aktien von November bis April ist. Wer also im Oktober/November einsteigt und im April/Mai verkauft, kann sein Risiko deutlich reduzieren und sich über höhere Gewinne freuen. Was für Muster gibt es noch? Welche sind die wichtigsten und welche versprechen den meisten Erfolg? Darum geht es im kleinen Buch der Börsenzyklen.

Das kleine Buch der Börsenzyklen

Autoren: Hirsch, Jeffrey A.
Seitenanzahl: 208
Erscheinungstermin: 18.12.2015
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-86470-315-7

Jetzt sichern Jetzt sichern