Hohe Zinsen sind tendenziell schlecht für Aktien. Aufgrund der galoppierenden Inflation in den Industrieländern ziehen Notenbanken weltweit nun auch die Zügel an. Wachstumsaktien geraten in Bedrängnis. Manchmal sollten Anleger einfach auf etablierte Unternehmen eines Sektors blicken.
Bargeldlose Zahlungen, ob virtuell oder mit der Kreditkarte, sind ein Megatrend. Durch die Pandemie haben viele Konsumenten ihr Bezahlverhalten verändert und der Entwicklung einen großen Schub verliehen. Aktien aus der Branche wurde in den vergangenen Jahren meist eine hohe Bewertung zugebilligt. Das wird nun zum Problem.
Ein Blick auf etablierte Unternehmen unter den Zahlungsdienstleistern hilft. Synchrony Financial ist in den USA führend bei Private-Label-Kreditkarten. Der Konzern merkte im ersten Quartal positiv die steigenden Ausgaben der Konsumenten, traditionell sind andererseits Kreditausfälle auch in Rezessionen vergleichsweise gering geblieben. Im aktuellen Umfeld könnte Synchrony Financial erneut gegen den Trend zulegen.
Ins Auge sticht die Bewertung: Das KGV von 6 ist sehr günstig, denn der Schnitt der Peers liegt bei mehr als 20. Historisch wurde die Aktie über die letzten zehn Jahre mit rund 10 bewertet.
Charttechnisch könnte ein Ausbruch über den Abwärtstrend bei 39,33 Dollar bevorstehen. Das würde ein kurzfristiges Kaufsignal liefern. Als Platzhirsch ist Synchrony breit aufgestellt, das Risikomanagement ist erprobt. Gerade im aktuellen Umfeld ist das wichtig. Die Bewertung ist zudem attraktiv.
Spekulativ orientierte Anleger können einstiegen, sofern es zum einem Chartausbruch kommt. Investierte Anleger bleiben dabei, der Stopp liegt bei 28,00 Euro.