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Foto: Grenke
17.09.2020 Michael Schröder

Grenke: Viele Fragen offen - Aktie extrem volatil - was sagt die Bundesbank?

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Grenke

Die Anschuldigungen liegen auf dem Tisch. Die Stellungnahme von Grenke ist (noch immer) recht dünn. Sind die Vorwürfe nur erfunden? Hat der umstrittene Investor Fraser Perring alles nur kräftig aufgeblasen oder hat er am Ende recht? Die Verunsicherung ist groß. Die Aktie bleibt extrem volatil.

„Hier braucht es mehr Klarheit“, fordert Commerzbank-Analyst Christoph Blieffert. Grenke habe die Risiken in seinem Leasing-Portfolio immer weiter erhöht. Dabei sei der Anteil riskanter Geschäfte in den Jahren von 2014 bis 2019 von fünf auf 15  Prozent gestiegen. „In einem rezessiven Umfeld betrachten wir diese Form der Kreditvergabe als nicht nachhaltig“, erklärt Blieffert. Darüber hinaus mahnt der Commerzbank-Analyst unbesicherte Finanzierungen über 3,4 Milliarden Euro an, die immerhin mehr als die Hälfte der Gesamtfinanzierungen ausmachten.

Sein Kollege Marius Fuhrberg von Warburg Research hat seine Einstufung ausgesetzt. Zuvor wurde die Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 99 Euro eingestuft. Prinzipiell habe er Vertrauen in das operative Geschäft des Leasingunternehmens, so der Experte. Er wolle angesichts der Vorwürfe bilanzieller Unregelmäßigkeiten jedoch weitere Informationen abwarten.

Ein zentraler Vorwurf von Viceroy Research lautet, dass von den im Halbjahresfinanzbericht 2020 ausgewiesenen 1,078 Milliarden Euro liquiden Mitteln ein substanzieller Anteil nicht existiere. Grenke hat dies bereits dementiert: „849 Millionen Euro, also fast 80 Prozent der liquiden Mittel, befanden sich zum 30.06.2020 auf Konten der Deutschen Bundesbank - wie im Halbjahresfinanzbericht veröffentlicht. Per heute beträgt das Guthaben bei der Bundesbank 761 Millionen Euro", hieß es weiter.

Die Bundesbank könnte hier Licht ins Dunkel bringen. Eine Bestätigung oder ein Widersprechen der Grenke-Aussagen würde mehr Klarheit bringen. Eine Sprecherin erklärte bisher nur, man äußere sich grundsätzlich nicht zu Einzelinstituten und/oder einzelnen Geschäftspartnern.

Grenke (WKN: A161N3)

Auch hier zeigt sich, wie sehr der Wirecard-Skandal alle verunsichert hat. Eine sorgfältige Prüfung aller Vorwürfe wird schwierig werden und braucht Zeit. Das Vertrauen schwindet, auch bei den Investoren in den zahlreichen Grenke-Bonds. Aktie meiden.

(Mit Material von dpa-AFX)

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