Leasingspezialist Grenke ist ins Fadenkreuz des britischen Finanzinvestors und Leerverkäufers Fraser Perring geraten. Das Unternehmen wies die Vorwürfe zwar als unbegründet zurück. Die Aktie ging dennoch auf Talfahrt und konnte sich bisher noch nicht nachhaltig von dem Kursrutsch erholen. Mittlerweile ermittelt die Finanzaufsicht in dem Fall.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) führt zusätzlich zu ihrer vor wenigen Tagen gestarteten Sonderprüfung nach §44 Kreditwesengesetz bei Grenke auch eine klassische Jahresabschlussprüfung durch. Damit übernimmt die Bonner Behörde die Aufgabe der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR), die eigentlich dafür zuständig ist. Es ist ein äußerst seltener Vorgang.
Grund für die umfassende Prüfung der Vorgänge bei der Leasingfirma ist der Bilanzskandal bei dem mittlerweile insolventen Zahlungsabwickler Wirecard. Die BaFin und die DPR rückten dadurch in der Öffentlichkeit in schlechtes Licht. Ihnen wird vorgeworfen, die milliardenschweren Luftbuchungen, die schließlich zur Insolvenz von Wirecard führten, nicht entdeckt zu haben.
„Wir haben von Anfang an volle Transparenz und selbstverständlich umfassende Kooperation mit den Aufsichtsbehörden zugesagt“, so Grenke Vorstandschefin Antje Leminsky.
Das letzte Wort scheint hier noch nicht gesprochen. Die Grenke-Aktie stand vor der Short-Attacke nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR und sie steht dort auch nach dem Kurseinbruch nicht drauf.