Anleger meiden Goldminenaktien wie der Teufel das Weihwasser. Die Aktien sind mittlerweile fast durchweg auf ein Mehrjahrestief gefallen. Doch wenn in einem solchen Umfeld plötzlich gute Zahlen gemeldet werden. Dann erwacht das Kaufinteresse plötzlich wieder. So geschehen gestern bei der Aktie von AngloGold Ashanti. Das Papier konnte über 20 Prozent an einem Tag zulegen.
Das Unternehmen hat mit seinen Quartalszahlen die Schätzungen der Analysten übertroffen. Und die Produktionsprognose gleich in den oberen Bereich der bisherigen Vorhersage konkretisiert. Trotz des Verkaufs einer Mine in Namibia und von Schäden, die durch ein Erdbeben verursacht worden sind, rechnet das Unternehmen mit einer Goldproduktion von 4,35 bis 4,45 Millionen Unzen Gold im laufenden Jahr. Auch auf der Kostenseite macht der südafrikanische Goldproduzent Fortschritte. Die All-in sustaining Costs sind im Jahresvergleich auf 1.036 Dollar je Unze zurückgegangen. Auch was den Kapitalbedarf im laufenden Jahr betrifft überrascht der Konzern positiv. 1,25 bis 1,35 Milliarden Dollar statt wie bisher 1,35 bis 1,45 Milliarden Dollar lautet jetzt die neue Prognose.
Die jüngsten Zahlen blieben auch von Analysten nicht unbemerkt. Die Deutsche Bank hat in einer ersten Reaktion die Aktie von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft. Hier dürften in den kommenden Wochen einige weitere positive Kommentare folgen. Sie erinnern sich vielleicht: AngloGold Ashanti wollte sich aufspalten und dabei den Kapitalmarkt anzapfen. Zwei Milliarden Dollar wollte das Unternehmen im Spätsommer einsammeln. Der Kurs brach deutlich ein. Zwar nahm das Unternehmen mittlerweile von den Plänen Abstand. Dennoch: Zu einer schnellen Kurserholung kam es bislang nicht. Zumindest bis gestern nicht. Da konnte der Kurs deutlich zulegen. Das Beispiel verdeutlicht: Die Branche ist nicht tot, wie einige behaupten. Gute Meldungen sorgen auch für gute Kursbewegungen. Umso wichtiger ist zurzeit Stock-Picking. Welche Aktien in den kommenden Wochen eine Gegenbewegung anführen können, erfahren Sie auch hier.