Der Goldpreis startet schwach in die kurze Thanksgiving-Woche. Das leichte Aufbäumen von Freitag ist bereits wieder vergessen. Die Bären bleiben damit kurzfristig im Spiel und die Chancen, die Marke von 1.850 Dollar erneut zu attackieren, bleiben bestehen. Doch auch wenn die letzten Wochen enttäuschend gewesen sind in Sachen Performance beim Kurs. So bleibt doch der langfristige Trend intakt. Das sagt zumindest Edward Moya, Analyst von OANDA. Sein Kursziel bleibt bei 2.300 Dollar.
„Es ist sehr schwierig, bei Gold jede Tagesschwankung zu erklären“, sagt Moya im Gespräch mit dem Internetportal kitco.com. Die Verkündung, dass wohl ein Impfstoff gefunden sei, habe viel Gegenwind für den Goldpreis generiert. Viele Anleger hätten Gold aus dem Sicheren-Hafen-Gedanken heraus gekauft. Und dieses Argument könnte kurzfristig wegfallen, wenn es einen Impfstoff gibt. Dennoch: Was die Zukunft mit Blick auf die Pandemie und den Impfstoff bringe, sei sehr ungewiss. Von daher hält Moya Gold weiter für ein attraktives Investment mit Blick auf das Jahresende und auch auf 2021. Moya rechnet damit, dass der Dollar im kommenden Jahr deutlich abwerten wird. Der Analyst sieht zudem Probleme seitens des Arbeitsmarktes, da er davon ausgeht, dass die Pandemie deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen wird. Auch das würde Gold in die Arme spielen.
Im Ergebnis sieht DER AKTIONÄR die Lage ähnlich wie Edgard Moya, allerdings mit einer etwas anderen Argumentation. Unserer Ansicht nach ist für Gold entscheidender, dass die ultra-lockere Geldpolitik fortgesetzt wird und die Gefahr, dass die Inflation deutlich anzieht, damit wächst. Zudem sollen die Zinsen auch bei einer anziehenden Inflation zunächst niedrig bleiben. Der Aktionär behält sein Kursziel von 2.200 bis 2.300 Dollar für die nächste Aufwärtsbewegung bei. Die Chancen stehen gut, dass Gold dieses Ziel im ersten Quartal 2021 erreicht.