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Gold: Der Notenbank-Schock

Gold: Der Notenbank-Schock
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Markus Bußler 27.01.2022 Markus Bußler

Zugegeben, die Überschrift scheint etwas übertrieben. Immerhin tat die Notenbank das, was praktisch jeder erwartet hatte. Sie bereitete den Markt auf eine Zinsanhebung im März vor. Allerdings rechnen nun rund 20 Prozent der Befragten damit, dass die Notenbank die Zinsen gleich um einen halben statt um einen viertel Prozentpunkt anheben wird. Der Goldpreis reagierte geschockt und gab die kompletten Gewinne, die im Jahresverlauf aufgelaufen waren, wieder ab.

Der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, erklärt hat, dass die Mitglieder der Fed „entschlossen“ seien, die Zinsen auf der Sitzung am 15. und 16. März anzuheben. Der Dollar und die Renditen der US-Staatsanleihen stiegen nach Powells Äußerungen deutlich an. Aktuell notiert die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen bei 1,85 Prozent. „Es besteht ein Abwärtsrisiko für Gold, jetzt, da ein Großteil der politischen Unklarheiten beseitigt ist“, sagt Bart Melek, Leiter der Rohstoffstrategie bei TD Securities, laut der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Interessant ist, dass es weiterhin Zuflüsse in die goldgedeckten ETFs gab. „Während die physische und börsengehandelte Nachfrage stark geblieben ist, dürften Powells hawkishe Äußerungen den Goldpreis kurzfristig bei 1.850 Dollar gedeckelt haben“, so Edelmetallhändler Tai Wong gegenüber dem Nachrichtensender CNBC.

Der gestrige Tag traf die Goldbullen besonders hart. Auch die Minen, die schon in den Vortagen meist schwach notierten gerieten noch einmal deutlich unter Druck. Der Minen-ETF GDX knickte um 3,2 Prozent ein und notiert nun seit Jahresbeginn rund zwei Prozent im Minus. Der kleine Bruder GDXJ verlor sogar 4,7 Prozent und liegt seit Jahresbeginn bereits 5,2 Prozent im Minus. Es hat sich wieder einmal das bewahrheitet, was häufig zu sehen ist. Die relative Schwäche der Minen war ein negatives Omen für den gesamten Edelmetallsektor.

Aus technischer Sicht geht es für die Goldbullen nun schlicht und ergreifend darum, den Bereich um 1.780 Dollar zu verteidigen. Rutscht Gold darunter, trübt sich das Bild weiter ein und ein Test des Dreifachbodens bei 1.680 Dollar wäre dann nicht mehr aus der Luft gegriffen.

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