Es wird ernst: Morgen steigt in den USA die Wahl zum neuen oder alten US-Präsidenten. Trump oder Biden? Die Amerikaner haben die Wahl. In den Umfragen liegt Biden klar vorne – doch auch Clinton führte vor vier Jahren noch Tage vor der Wahl deutlich. Die Ergebnisse dürften am Mittwoch vorliegen – oder es dauert sogar länger, gesetzt den Fall, es wird ein enger Wahlausgang. Doch eines scheint sicher: Die Volatilität an den Finanzmärkten dürfte in dieser Woche noch deutlich steigen.
Erinnerungen an 2016 werden wach: Damals schoss der Goldpreis zunächst nach oben, als bekannt wurde, dass Donald Trump zum neuen Präsidenten gewählt wurde. Die Aktien knickten ein. Doch die Freude der Goldanleger währte nur kurz. Schon nach wenigen Stunden schmolz das Plus dahin und in den folgenden Tagen und Wochen geriet Gold unter Druck. Erst Mitte Dezember setzte eine Stabilisierung ein. Wiederholt sich die Geschichte: Ein Sieg von Donald Trump gilt zwar auch dieses Mal als unwahrscheinlich. Doch es wäre sicherlich kein Beben wie es beim letzten Sieg durch die Walt ging. Analysten gehen davon aus, dass ein Sieg Bidens besser wäre für den Goldpreis. Doch wo wäre letztlich der Unterschied für Gold, ob nun Biden oder Trump gewinnt? Weitere Stimuli, niedrige Zinsen – das Umfeld wird sich nicht ändern.

Die Volatilität dürfte steigen. Und sicherlich kann es am Mittwoch zu Ausschlägen beim Goldpreis kommen. Doch statt auf eine kurzfristige politisch getriebene Bewegung zu spekulieren, sollten Anleger das große Bild im Auge behalten. Das fundamentale Umfeld bleibt bullish für den Goldpreis – egal ob nun Biden oder Trump im Weißen Haus sitzen. Charttechnisch allerdings bedarf es eines Ausbruchs über das 1.940-Dollar-Niveau, um die Korrektur zu beenden. Dann dürfte der Goldpreis einen neuerlichen Anlauf in Richtung Allzeithoch nehmen.