Der Goldpreis pendelt vor den Inflationsdaten aus den USA um den Schlusskurs von Mittwoch. Der Markt rechnet für Januar mit einem Anstieg der Inflation um 7,2 Prozent. Derweil hat sich die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) in Sachen Gold auf Einkaufstour begeben. Im vergangenen Jahr kaufte die RBI 77,5 Tonnen Gold und damit den zweithöchsten Wert nach 2009.
Damit war die Reserve Bank of India im Jahr 2021 der zweitgrößte Käufer des gelben Metalls unter den Zentralbanken der Welt sein wird. Der größte Käufer, die thailändische Zentralbank, kaufte 90 Tonnen Gold. Die RBI hat ihre Goldreserven Ende Dezember 2021 auf insgesamt 754,1 Tonnen erhöhte. Indiens offizielle Goldreserven sind die neuntgrößten der Welt. Das geht aus den Daten des World Gold Councils hervor-
Berichten zufolge kauft die Zentralbank derzeit auch mehr Gold. Auch in den Vorjahren war die indische Zentralbank unter den Käufern. Im Jahr 2020 waren es 41,68 Tonnen Gold, während es im Jahr 2019 34,52 Tonnen Gold waren. Ende 2020 beliefen sich die Reserven der Zentralbank an dem gelben Metall auf 676,6 Tonnen, was einem Anteil von 6,9 Prozent an den Gesamtreserven der RBI entspricht. Betrachtet man einige der anderen Zentralbanken, so hat Ungarn im Laufe des Jahres 2021 63 Tonnen gekauft und damit seine Goldreserven verdreifacht, Brasilien kaufte 62 Tonnen, während Usbekistan und Kasachstan 30 Tonnen beziehungsweise 15 Tonnen hinzufügten.
Langfristig ist es ermutigend, dass die Zentralbanken Gold kaufen. Es gibt Analysten, die Gold als belanglos im aktuellen Währungssystem sehen. Offensichtlich sehen das aber die Zentralbank anders. Wenn man sich die Gelddruck-Orgien der Zentralbanken rund um den Globus ansieht, dann dürfte Gold in der Zukunft eher an Bedeutung gewinnen denn verlieren. Dennoch: Kurzfristig steckt der Goldpreis im Bereich von 1.800 Dollar fest. Es bedarf eines Ausbruchs über die 1.857-Dollar-Marke, um das Chartbild aufzuhellen.