Der Goldpreis schlägt sich wacker, obwohl es jede Menge Gegenwind gibt. Die Renditen der US-Staatsanleihen sind gestiegen, die März-Zinsanhebung der Fed scheint beschlossene Sache und auch der Arbeitsmarkt am vergangenen Freitag lag deutlich über den Erwartungen der Volkswirte. Ein Grund für die Stärke des Goldpreises: Es gab deutliche Zuflüsse in mit Gold hinterlegte ETFs.
Die mit Gold unterlegten börsengehandelten Fonds (ETFs) weisen die höchsten Bestände seit Mai vergangenen Jahres auf. Dies meldet das World Gold Council. Nach Angaben des World Gold Council verzeichneten die weltweiten goldunterlegten börsengehandelten Fonds im Januar Nettozuflüsse in Höhe von 46,3 Tonnen, den höchsten Stand seit Mai, inmitten einer breiteren Volatilität an den Aktienmärkten, die Käufe von sicheren Häfen förderte.
Was die regionale Verteilung betrifft, so waren nordamerikanische börsengehandelte Fonds mit Zuflüssen von 49,0 Tonnen führend, angetrieben von großen US-Fonds und trotz der Signale der Fed, die eine Beschleunigung der geldpolitischen Straffung signalisierten. Währenddessen verzeichneten europäische börsengehandelte Fonds Nettozuflüsse von 6,7 Tonnen, während asiatische börsengehandelte Fonds im Laufe des Monats Nettoabflüsse von 9,9 Tonnen verzeichneten, da sich die Anleger dafür entschieden, ihre Bestände vor dem chinesischen Neujahrsfest zu reduzieren, und da Peking gegen den Trend die Geld- und Fiskalpolitik lockerte.
Aus fundamentaler Sicht zeigt sich Gold stark. Technisch können die Bullen zumindest einen Etappensieg verbuchen, indem sie die wichtige Marke von 1.780 Dollar verteidigt haben. Doch um das Blatt zu wenden muss der Bereich rund um 1.857 Dollar im Future aus dem Markt genommen werden. Anschließend stünde nur noch das Hoch aus dem November bei 1.877 einem Ausbruch im Weg. Bis es soweit ist, sollten Anleger noch etwas vorsichtig sein. Die Bären sind noch nicht geschlagen.