Es ist so etwas wie die Bibel der Goldanleger: Der neue „In Gold we trust“-Report ist erschienen. Mittlerweile handelt es sich um die 16. Ausgabe. Der Report trägt dieses Mal den Titel „Stagflation 2.0“. Dabei untersuchen die Autoren um Ronald Stöferle die stagflationären Tendenzen, die wir aktuell erleben mit der in den 1970er Jahren. Geht es nach den Autoren, wird Gold dieses Jahr noch über 2.000 Dollar steigen.
Noch einen Schritt weiter gehen die Autoren mit ihrem mittelfristigen Kursziel: Bis zum Ende des Jahrzehnts soll der Goldpreis auf 5.000 Dollar steigen. Die Analysten der Incrementum AG bleiben optimistisch für Gold, da die steigende Inflation die Weltwirtschaft in eine Rezession zu stürzen und ein stagflationäres Umfeld zu schaffen droht.
Die europäische Investmentfirma warnte, dass die Normalisierung der Geldpolitik weltweit große Probleme in der Weltwirtschaft aufdecken wird, die durch eine lockere Geldpolitik und massive Liquidität überdeckt wurden. „Genau wie im Jahr 2018, als wir vor den unvermeidlichen Folgen der versuchten geldpolitischen Wende gewarnt haben, geben wir nun eine weitere ausdrückliche Warnung heraus. Zusätzlich zu einer wölfischen Inflation droht nun eine bärische Rezession“, so die Analysten in ihrem Bericht. Von den vergangenen 20 Straffungszyklen der Fed hätten nur drei nicht in einer Rezession geendet.
Da die Inflation bis 2022 bei über 5 Prozent liegen dürfte, könnten die Aktienmärkte laut Incrementum in diesem Jahr weitere Verluste verzeichnen. Nach Ansicht der Analysten hat sich der Besitz von Edelmetallen als Puffer für diese Verluste erwiesen. Bislang hat der S&P 500 in diesem Jahr 18 Prozent verloren und ist unter 4.000 Punkte gefallen. Der Goldpreis ist jedoch im Jahresverlauf um rund ein Prozent gestiegen.
„Die historische Performance von Gold, Silber und Rohstoffen in vergangenen Stagflationsperioden spricht für eine entsprechend höhere Gewichtung dieser Anlagen als unter normalen Umständen“, so die Analysten. „Aber auch die relative Bewertung von Technologieunternehmen im Vergleich zu Rohstoffproduzenten spricht für eine antizyklische Investition in letztere.“