Ein Tag hat ausgereicht, das Sentiment bei Gold deutlich zu verbessern. Mit dem Sprung über die Marke von 1.835 Dollar am vergangenen Mittwoch hat sich das Chartbild deutlich aufgehellt. „Viele Anleger haben darauf gewartet. Gold hat genau das getan, was es tun sollte, nämlich die Anleger vor der steigenden Inflation zu schützen“, sagte Philip Streible, Chefmarktstratege bei Blue Line Futures.
Nicht nur, dass Gold angesichts der weiter steigenden Inflation wieder auf Interesse stößt, auch die wachsende Angst, dass die Fed die Kontrolle verliert, wird nach Ansicht einiger Analysten die Preise weiter stützen. „Der Inflationsgeist ist aus der Flasche, und er wird für einige Zeit nicht mehr zurückkehren. Wenn generalistische Anleger sich Gold zuwenden, um auch nur eine kleine Allokation vorzunehmen, könnte die Bewegung dramatisch sein“, sagte Adrian Day, Präsident von Adrian Day Asset Management. Colin Cieszynski, leitender Marktstratege bei SIA Wealth Management, sagte, er rechne mit einem weiteren Anstieg des Goldpreises, da der Ausbruch über die 1.835 Dollar ein bedeutender Schritt gewesen sei. Er fügte hinzu, dass eine Rallye bei Silber und Platin den neuen Aufwärtstrend des Goldpreises ebenfalls festigen dürfte.
Jim Wyckoff, leitender technischer Analyst bei Kitco.com, äußerte sich ebenfalls optimistisch zu Gold. In einer Forschungsnotiz erklärte er, dass sich Gold in einem fünfwöchigen Aufwärtstrend befinde. Das nächste Widerstandsziel liegt bei 1.900 Dollar je Unze. Dem stimmt DER AKTIONÄR zu. Das Hoch aus dem Juni im Bereich von 1.900 Dollar sollte das Mindestziel für die kommenden Wochen bei Gold sein. Gelingt es, über diesen Bereich auszubrechen, dann steht noch das ehemalige Allzeithoch bei 1.921 Dollar einem weiteren Anstieg in Richtung 2.000 Dollar im Weg. Die Chancen, dass sich Anleger auf Kurse von 2.000 Dollar im Januar oder Februar 2022 einstellen können, sind mit dem gestrigen Ausbruch deutlich gestiegen.