Mit den Zahlen zum dritten Quartal hat Gilead die Erwartungen der Analysten übertroffen, sowohl beim Umsatz als auch Ergebnis je Aktie. Doch Sorgenfalten bereiten weiter die rückläufigen Erlöse, besonders im Hepatitis-C-Geschäft. Nachbörslich notierten die Biotech-Titel leicht im Plus.
Unterm Strich erzielte Gilead ein Ergebnis von 2,27 Dollar je Aktie, Experten haben lediglich 2,13 Dollar pro Papier erwartet. Beim Umsatz verzeichnete die Biotech-Gesellschaft einen Rückgang um 13,3 Prozent auf 6,5 Milliarden Dollar, 110 Millionen Dollar mehr als die Schätzung. Anleger sorgen sich aber weiter um das Geschäft mit Hepatitis C.
Mit Übernahme von Kite entgegenwirken
Langfristig möchte Gilead mit der Übernahme von Kite Pharma für knapp zwölf Milliarden Dollar dem Umsatzschwund entgegenwirken. Vor Kurzem erhielt die erste Krebsimmuntherapie aus der Kite-Pipeline die FDA-Zulassung, die Behandlung wird in Zukunft unter dem Namen Yescarta angeboten. Allerdings steht bereits jetzt fest, dass es mit Novartis einen großen, namhaften Konkurrenten gibt. Zur Erinnerung: Die Schweizer schrieben in diesem Jahr Geschichte mit der ersten zugelassenen CAR-T-Zelltherapie überhaupt.
Weitere Übernahme?
Möglicherweise wird sich Gilead ein weiteres Unternehmen unter den Nagel reißen. In den kommenden Wochen dürfte auch der Name Celgene wieder eine Rolle spielen. Durch die gekappte Prognose und einen Studienflop hat die Celgene-Aktie rund 36 Milliarden Dollar an Wert verloren. Und auch die Namen kleinerer Biotech-Firmen wie Clovis Oncology oder Puma Biotechnology werden als Übernahmekandidaten gehandelt.
Gilead ist noch nicht über den Berg. DER AKTIONÄR rät den Titel auf der Watchlist zu haben. Ein Einstieg drängt sich aktuell noch nicht auf. Es braucht einen weiteren Zukauf, um mittel- bis langfristig zu alter Wachstumsstärke zurückzufinden. Auch charttechnisch trübt sich das Bild nach einer dynamischen Aufwärtsbewegung wieder ein.