Nach wie vor wird spekuliert, ob General Electric sein Flugzeugleasing-Geschäft GECAS verkauft. Analysten befürchten jedoch, dass die Sparte weniger wert ist als ihr aktueller Buchwert in der Bilanz. Somit könnte eine erneute Milliardenabschreibung auf die Industrieikone zukommen. Panik kommt deshalb nicht auf.
Mit 40,6 Milliarden Dollar stand GECAS im dritten Quartal 2018 in den Büchern. Analyst John Inch vom Researchhaus Gordon Haskett meint nach einer eingehenden Untersuchung aber, dass GECAS damit überbewertet sein könnte. Sollte der Finanzinvestor Apollo die Sparte übernehmen, könnte nach den milliardenschweren Abschreibungen im vergangenen Jahr der nächste bilanzielle Rückschlag auf GE zukommen.
Anleger sollten deshalb aber nicht zu sehr in Panik verfallen. Denn selbst wenn GECAS für deutlich weniger Geld über den Tisch geht, sollten zumindest die Liquiditätsprobleme von GE verringert werden. Hinzu kommt: Die Bewertung ist inzwischen attraktiv. Alleine Luftfahrt und Medizintechnik sollten mindestens 120 Milliarden Dollar wert sein, GE kommt insgesamt aktuell lediglich auf eine Marktkapitalisierung von 79,5 Milliarden Dollar. Selbst inklusive Bilanzrisiken, Liquiditätsproblemen und Konglomeratsabschlag erscheint das günstig.
Gutes Chance-Risiko-Verhältnis
Die Risiken bei GE bleiben hoch, weitere Rückschläge nicht unwahrscheinlich. Dennoch erscheint die Aktie auf dem aktuellen niedrigen Niveau wieder attraktiv. Der Konzern verfügt noch immer über starke Sparten mit hohen Werten. Zweistellige Kurse sind möglich. Spekulative Anleger können zugreifen.