Die Gen-Schere CRISPR ist spätestens seit diesem Jahr in aller Munde. Denn die Entdeckerinnen des Werkzeugs, Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna, haben für ihre Forschung in diesem Jahr den Nobelpreis für Chemie verliehen bekommen. Die Aktien der Unternehmen, die mit Gen-Scheren forschen, gehen durch die Decke.
Es gibt drei Gen-Scheren: Zinkfingernukleasen (ZFN), TALEN und CRISPR/Cas9. Bei ZFN dominiert der AKTIONÄR-Dauerfavorit Sangamo das Geschehen. Auf dem diesjährigen Meeting der American Society of Hematology (ASH) präsentierte die Gesellschaft ein Update zum laufenden Hämophilie-Gentherapie-Programm mit dem Partner Pfizer.
Am Donnerstag legte die Sangamo-Aktie unfassbare 53 Prozent zu. Quasi aus dem Nichts, denn die Daten auf dem ASH-Meeting wurden bereits am Montag kommuniziert. Gen-Schere-Aktien sind einfach plötzlich en vogue und haben das Interesse der Anleger an sich gerissen.
Auch die CRISPR-Spezialisten Editas Medicine und Intellia Therapeutics haben auf dem ASH-Meeting Updates zu laufenden Programmen präsentiert. Die Aktien gehen seitdem regelrecht durch die Decke.
CRISPR, ZFN und Co könnten die Behandlung von vielen Erkrankungen revolutionieren. Die ersten Daten der Top-Riege sind vielversprechend, allerdings ist es noch ein weiter Weg hin zu potenziellen Zulassungen. Interessierte Anleger sollten in die Fahnenstange bei Editas Medicine, Intellia Therapeutics und Sangamo nicht hineinkaufen und eine charttechnische Beruhigung abwarten.