Am Montag zeigen sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt wieder deutlich optimistischer. Vor allem zyklische Aktien wie die Automobil-Hersteller verbuchen deutliche Zugewinne.
Dass die Verkaufszahlen des VW-Konzerns im April in die Knie gegangen sind, geschenkt. Positive Signale kamen zuletzt aus China. Im größten Autoabsatzmarkt der Welt hat sich das Wirtschaftsleben wieder normalisiert. VW lieferte in China mit 305.600 Autos ein Prozent mehr aus als ein Jahr zuvor.
Das China-Geschäft des Autobauers macht Hoffnung und zeigt möglicherweise den Weg aus der Krise auf. Darüber hinaus wird die Bundesregierung im Juni über ein mögliches Konjunktur-Programm entscheiden, wovon unter anderem die Automobil-Hersteller profitieren sollten. Die VW-Aktie sieht aus technischer Sicht wieder vielversprechend aus. Das Papier hat den Widerstand bei 125 Euro erneut geknackt. Nächste Hürde ist die Marke von 135 Euro.
Auch die Daimler-Aktie steht auf den Einkaufslisten der Börsianer. Geely-Chef Li Shufu prüft die Möglichkeit einer Vertiefung der Zusammenarbeit mit Daimler. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Das würde sicherlich neue Fantasie in den Aktienkurs von Daimler bringen.
DER AKTIONÄR spekuliert schon länger darauf, dass Großaktionär Geely die Gunst der Stunde nutzen könnte, im schwachen Marktumfeld weitere Daimler-Aktien einzusammeln. Derzeit hält der chinesische Ankeraktionär über die Tenaciou3 Prospect Investment Limited 9,7 Prozent der Anteile. "Die Zukunft ist China. Alle die es schaffen, sich mit chinesischen Partnern stabil aufzustellen, sind die potentiellen Gewinner", sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität St. Gallen gegenüber dem AKTIONÄR.
Zusammen mit Geely könnte Daimler Themen wie die Elektromobilität, autonomes Fahren sowie neue Mobilitätsdienste schneller voranbringen. Die Kosten würden auf mehrere Schultern verteilt werden. Geely hat mit Volvo bereits gezeigt, dass man verkrustete Strukturen aufbrechen und etwas „angestaubte“ Unternehmen wieder salonfähig machen kann.