Nach monatelangen Verhandlungen haben die Ukraine und Russland im Gasstreit endlich eine Einigung erzielt. Demnach wird der russische Gasmonopolist Gazprom das Nachbarland zumindest bis März 2015 wieder mit Erdgas beliefern. Im Gegenzug soll die Ukraine Verbindlichkeiten in Höhe von 3,1 Milliarden Dollar bezahlen. Zudem müssen die Ukrainer eine Anhebung des Gaspreises um mehr als 100 Dollar auf 385 Dollar je 1.000 Kubikmeter hinnehmen. Damit es nicht erneut zu einem Schuldenstreit kommt, soll die Ukraine das Erdgas stets einen Monat im Voraus bezahlen. Gazprom erklärte am Freitag, die Lieferungen an die Ukraine könnten bereits in dieser Woche wieder aufgenommen werden, sobald das Land 2,2 Milliarden Dollar zahlen werde (1,45 Milliarden Dollar als erste Rate der Schuldentilgung sowie die Vorauszahlung für das Gas).
Mutige können zugreifen
Die Wiederaufnahme der Gaslieferungen an die Ukraine wäre zumindest ein erster Schritt in Richtung normaler Wirtschaftsbeziehungen. Trotz der weiterhin bestehenden Risiken ist der Bewertungsabschlag der Gazprom-Papiere (2015er-KGV: 3) gegenüber Aktien von Wettbewerbern wie Exxon, BP und Co einfach viel zu hoch. Mutige, langfristig orientierte Anleger können daher weiterhin zugreifen (Stopp: 4,70 Euro).