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Gazprom: Und täglich grüßen die USA

Gazprom: Und täglich grüßen die USA
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Thorsten Küfner 19.03.2021 Thorsten Küfner

Die Anteilseigner des russischen Erdgasriesen Gazprom kennen es mittlerweile: Man wacht auf und liest eine neue Forderung aus den USA, die – welch Überraschung – einen Stopp der Bauarbeiten an Nord Stream 2 zur Folge hat. 

Nun hat die US-Regierung Unternehmen zum Ausstieg aus dem Bau der deutsch-russischen Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 aufgefordert und mit neuen Sanktionen gedroht. US-Außenminister Antony Blinken bekräftigte am Donnerstag die Warnung, "dass jedes Unternehmen, das an der Nord-Stream-2-Pipeline beteiligt ist, US-Sanktionen riskiert und die Arbeit an der Pipeline sofort einstellen sollte". Man verfolge die Bemühungen zur Fertigstellung des Projekts und werte Informationen über Firmen aus, "die daran beteiligt zu sein scheinen". Aus den Reihen der Republikaner im US-Kongress war zuvor der Druck auf die Regierung des demokratischen US-Präsidenten Joe Biden gewachsen, neue Sanktionen zu erlassen. 

USA besorgt über Spaltung Europas

Nord Stream 2 sei "ein schlechter Deal - für Deutschland, für die Ukraine und für unsere zentral- und osteuropäischen Partner", hieß es in Blinkens Mitteilung weiter. "Wie mehrere US-Regierungen deutlich gemacht haben, ist diese Pipeline ein russisches geopolitisches Projekt, das Europa spalten und die europäische Energiesicherheit schwächen soll." Blinken betonte, die Biden-Regierung werde die vom US-Kongress mit parteiübergreifenden Mehrheiten verabschiedeten Sanktionsgesetze gegen Nord Stream 2 umsetzen.

Bislang haben die USA wegen Nord Stream 2 lediglich Sanktionen gegen das russische Unternehmen KVT-RUS verhängt, das das Verlegeschiff Fortuna betreibt - diese Strafmaßnahmen hatte noch die Regierung des republikanischen US-Präsidenten Donald Trump kurz vor dem Ende ihrer Amtszeit im Januar verkündet. In einem im vergangenen Monat vom US-Außenministerium unter Blinken veröffentlichten Bericht wurden entgegen der Erwartungen keine weiteren Unternehmen mit Strafmaßnahmen belegt oder bedroht.

Ted Cruz wieder in vorderster Reihe

Die republikanischen Senatoren Ted Cruz und James Risch hatten Blinken in der vergangenen Woche aufgefordert, umgehend Sanktionen gegen Firmen zu erlassen, die an Nord Stream 2 beteiligt sind. Cruz - der zu den erbittertsten Gegnern von Nord Stream 2 gehört - hatte außerdem angekündigt, seine Zustimmung für Bidens Kandidaten für wichtige Regierungsposten im Senat zu verweigern.

Cruz teilte am Donnerstag mit, nach Blinkens "Warnung" werde er zwei der Kandidaten seine Zustimmung geben, darunter William Burns, den Biden als Chef des Auslandsgeheimdienstes CIA nominiert hat. Bis zur Verhängung weiterer Sanktionen werde er Bidens Kandidatin für den Vize-Außenministerposten, Wendy Sherman, und künftigen Nominierungen für Stellen im Außenministerium seine Unterstützung aber nicht erteilen. Cruz teilte mit: "Unternehmen, die heute an Nord Stream 2 arbeiten, wissen jetzt, dass sie mit verheerenden Sanktionen rechnen müssen, wenn sie die Arbeiten nicht sofort einstellen.

Gazprom (WKN: 903276)

Es ist keine Überraschung, dass die USA weiterhin massiv versuchen werden, die Fertigstellung des deutsch-russischen Projekts zu torpedieren. Die Gazprom-Aktie bleibt dementsprechend ein sehr heißes Eisen. Mutige Anleger können nach wie vor an Bord bleiben, der Stopp sollte bei 3,90 Euro belassen werden. 

Mit Material von dpa-AFX

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