Das Verhältnis zwischen Gazprom und dem Energieversorger Naftogaz als "unterkühlt" zu beschreiben, wäre vermutlich immer noch eine deutliche Verharmlosung der aktuellen Lage. Dennoch braucht der weltgrößte Erdgasproduzent weiterhin die Dienstleistungen des ukrainischen Unternehmens. Denn Europa giert aktuell offenbar unverändert nach Erdgas.
So wollen zahlreiche Gazprom-Kunden ihre witterungsbedingt in den vergangenen Wochen stark geleerten Lager wieder auffüllen. Und da Nord Stream 2 noch nicht fertig ist, muss für die Lieferung dieser zusätzlichen Mengen bei Naftogaz eine größere Durchleitungsmenge beantragt werden. So hat sich Gazprom zusätzlich zu den 109 Millionen Kubikmetern pro Tag nun die Option auf weitere 14 Millionen Kubikmeter gesichert. Mehr dazu lesen Sie hier.
Das operative Geschäft bei Gazprom läuft weiterhin rund. Da die mittel-bis langfristigen Perspektiven für den Rohstoffriesen gut sind und die Bewertung immer noch sehr günstig ist, können mutige Anleger auf eine Fortsetzung der Rallye setze. Der Stoppkurs kann bei 3,90 Euro belassen werden.