Der Rubel rollt bei Gazprom. Die hohen Gaspreise sorgen beim russischen Rohstoffriesen für satte Gewinne. Und diese Phase dürfte sich nach Ansicht der Verbraucherzentralen noch einige Zeit fortsetzen. So erklärte der Chef ihres Bundesverbandes VZBV, Klaus Müller, der Augsburger Allgemeinen: "Es drohen Energiepreise des Grauens".
Wenn es nicht ein sehr milder Winter werde, würden die Rechnungen fürs Heizen deutlich höher als für den vergangenen Winter ausfallen. Allerdings hätten viele Versorger längerfristige Verträge, so dass Preissprünge nicht sofort auf die privaten Haushalte durchschlügen.
Von der Bundesregierung forderte Müller, Deutschland unabhängiger von Gas, Öl und Kohle zu machen. "Bis dahin müssen wir die Menschen in den Blick nehmen, für die hohe Energiekosten eine Überforderung sind." Familien dürften nicht im Kalten sitzen, weil sie die Heizkostenabrechnung nicht bezahlen könnten. Dagegen helfe höheres Wohngeld. Zudem müssten die Gasspeicher bis zum Winter besser befüllt sein, als sie es mit rund zwei Dritteln jetzt seien, sagte Müller.
Bei Gazprom kann man sich diesbezüglich natürlich die Hände reiben. Die Kasse beim Weltmarktführer im Gasgeschäft dürfte weiterhin klingeln. Da die Perspektiven gut sind, der Aufwärtstrend beim Chart intakt ist und die Aktie immer noch sehr günstig bewertet ist, können Anleger nach wie vor an Bord bleiben. Der Stoppkurs sollte bei 6,50 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX