In Europa wird weiterhin erbittert darüber gestritten, ob Nord Stream 2 fertiggestellt werden soll oder nicht. In China scheint Gazprom bei der Expansion hingegen relativ leichtes Spiel zu haben. So berichtete Aufsichtsratschef Viktor Zubkov gegenüber TASS, dass die Volksrepublik an zusätzlichen Gaslieferungen aus Russland interessiert sei.
Denn Chinas Gasnachfrage kletterte selbst in dem von Corona geprägten Jahr 2020 um 20 Milliarden Kubikmeter. Für die kommenden Jahre rechnen Experten in etwa gleicher Größenordnung. Zum Vergleich: Gazproms Pipeline Power of Siberia verfügt über eine maximale Kapazität von 38 Milliarden Kubikmeter.
Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass es bereits Pläne für eine zweite Pipeline gibt, aber auch andere Gedankenspiele wie die Belieferung Chinas per LNG. Für Gazprom sollte es sich sicherlich auszahlen, im stark wachsenden chinesischen Markt noch breiter aufgestellt zu sein. Zubkov rechnet damit, dass sich Chinas Gasverbrauch innerhalb der kommenden 15 Jahre verdoppeln wird.
Auch vor allem dank China sind die Perspektiven für Gazprom nach wie vor gut. Da die Bewertung der Aktie mit einem KGV von 5 und einem KBV von 0,3 immer noch sehr günstig bewertet ist, können mutige Anleger weiterhin zugreifen. Ganz wichtig: Ein Stopp bei 3,90 Euro sichert die Position vor größeren Verlusten.