Gazprom muss angesichts ambitionierter Pipeline-Projekte in den kommenden Jahren einen Betrag im mittleren zweistelligen Milliardenbereich aufbringen. Dies ist natürlich angesichts des massiven Kapitalabflusses aus Russland ein sehr schwieriges Unterfangen. Vor allem aber dürfte es für Gazprom sehr teuer werden.
Denn der weltgrößte Erdgasproduzent muss derzeit bereits sehr hohe Zinsen zahlen wie etwa bei der Emission einer Anleihe an der irischen Börse. Hier musste der Konzern Investoren satte 4,3 Prozent bieten – für einen Bond mit einer Laufzeit von weniger als zwölf Monaten. Für eine bis Februar 2021 laufende Anleihe ist die Rendite kürzlich sogar auf über zehn Prozent angestiegen. Vor diesem Hintergrund wird eine niedrigere Dividendenausschüttung natürlich immer wahrscheinlicher.
Abwarten
Die Gazprom-Aktie konnte ihren dramatischen Kursrutsch zuletzt endlich stoppen. Es ist allerdings noch zu früh, um bei Rubel und russischen Aktien Entwarnung zu geben. Vor einem Einstieg sollte nach wie vor eine nachhaltige (!) Bodenbildung abgewartet werden.