Gazprom hat gestern bekannt gegeben, für einen weiteren wichtigen Abschnitt der geplanten Gaspipeline „Sibiriens Kraft“ eine Ausschreibung gestartet zu haben. Es geht dabei um Abschnitte mit einer Länge von insgesamt 822 Kilometer. Durch die Pipeline soll ab dem Jahre 2018 auch der chinesische Markt mit Erdgas versorgt werden.
Bereits Ende 2014 wurde für dieses Projekt die erste Naht geschweißt. Die Leitung soll am Ende rund 4.000 Kilometer lang werden. Die Kapazität soll sich auf 61 Milliarden Kubikmeter pro Jahr belaufen. Das Erdgas wird vom riesigen Gasfeld Kowykta bis nach Wladiwostok geschleust. Bei der Grenzstadt Blagoweschtschensk soll eine Abzweigung ins Reich der Mitte entstehen.
Der Bau der beiden geplanten Pipelines nach China (eine Ost- und eine Westroute) wird für Gazprom zwar eine finanzielle Kraftanstrengung, lohnt sich aber langfristig. Schließlich eröffnet sich der russische Gasriese, der bisher hauptsächlich vom russischen Heimatmarkt, Europa und ehemaligen Sowjetrepubliken abhängig war, einen neuen aufstrebenden Markt. Dies dürfte die Umsatz- und Gewinnentwicklung endlich nachhaltig beflügeln.
Starke Nerven gefragt
Es bleibt dabei: Wegen der politischen Risiken bleibt die Gazprom-Aktie ausnahmslos für mutige Anleger mit einem langen Atem geeignet. Diese können auf eine Neubewertung der mit einem KGV von 3, einem KBV von 0,3 und einer Dividendenrendite von 4,8 Prozent (weitere sehr attraktive Dividendenperlen finden Sie im neuen Aktienreport „Der große DAX-Dividendenkalender“) sehr günstig bewerteten Aktie setzen (Stopp: 3,30 Euro).