Es hatte sich angedeutet: Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider sind Gazproms Gasexporte nach Westeuropa im ersten Quartal um satte 19 Prozent gesunken. Verantwortlich hierfür war in erster Linie die anhaltend warme Witterung sowie gegen Ende des Quartals der Corona-Shutdown in vielen Ländern Europas.
Für das Gesamtjahr rechnet der weltgrößte Erdgasproduzent mit einem Rückgang des Gasabsatzes in Europa um 16 Prozent auf 167 Milliarden Kubikmeter. Darüber hinaus dürften die schwachen Gas- und Ölpreise ebenfalls deutliche Spuren in der Bilanz hinterlassen. Der Nettogewinn des russischen Rohstoffriesen wird daher im laufenden Jahr wohl kräftig sinken.
Der Rückgang der Nachfrage ist letztlich keine größere Überraschung. Das Marktumfeld dürfte für Gazprom vorerst schwierig bleiben. Dennoch sind die langfristigen Perspektiven für den Weltmarktführer gut. Die enorm günstig bewertete Aktie ist indes weiterhin ausnahmslos für mutige Anleger mit einem langen Atem geeignet. Der Stopp sollte bei 3,60 Euro belassen werden.