Jahresabschlüsse in Russland dauern traditionell etwas beziehungsweise sehr viel länger als beispielsweise in den USA oder in Westeuropa. Und während die Börsianer bereits von vielen Firmen die Berichte zum ersten Quartal einsehen konnten, gibt es bei Gazprom nun erst einmal den Jahresbericht für das Jahr 2019.
Demnach hat der weltgrößte Erdgasproduzent im abgelaufenen Jahr einen Gewinnrückgang von 17 Prozent auf 1,2 Billionen Rubel (16,3 Milliarden Dollar) verbucht. Der Umsatz sank um sieben Prozent auf 7,7 Billionen Rubel.
Ein Hauptgrund hierfür war der Anfang des Jahres 2019 deutliche wärmere Winter in Westeuropa. Darüber hinaus belasteten auch die hohen Kosten für die drei großen Pipelines Power of Siberia (nach China), Turkish Stream und Nord Stream 2.
Schwieriges Jahr 2020
Für das laufende Jahr dürfte Gazproms Gewinn wegen der stark gesunkenen Ölpreise deutlich niedriger ausfallen, zumal erneut die relativ warmen Temperaturen zu Jahresbeginn in den wichtigsten Absatzmärkten wie etwa Deutschland den Gasabsatz belastet haben dürften.
Die Zahlen waren letztlich keine große Überraschung. Spannender dürfte nun vor allem werden, wie der Konzern durch diese für Energiekonzerne äußerst schwierige Phase durchkommt. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung: Mutige, langfristig orientierte Anleger können die sehr günstige Bewertung der Dividendenperle weiterhin zum Einstieg nutzen. Ganz wichtig dabei: Das Investment sollte mit einem Stopp bei 3,30 Euro abgesichert werden!