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Gazprom: Deutschland sucht nach Alternativen

Gazprom: Deutschland sucht nach Alternativen
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Thorsten Küfner 24.03.2022 Thorsten Küfner

Russische Rohstofflieferungen von Gazprom & Co müssen laut Präsident Putin nun in Rubel bezahlt werden. Dies dürfte Deutschland und andere europäische Staaten in ihren Versuchen, die enorm hohe Abhängigkeit von russischen Erdgasimporten rasch erheblich zu verringern, weiter bestärken. Eine Möglichkeit nimmt nun allmählich Formen an.

So planen die EU-Staaten und die EU-Kommission, künftig gemeinsam Gas, Flüssiggas (LNG) und Wasserstoff einzukaufen, um die Gasspeicher der Union zu füllen. Darauf werden sich die Staats- und Regierungschefs der EU voraussichtlich bei einem EU-Gipfel Ende der Woche einigen, wie aus einem Entwurf der Gipfelerklärung hervorgeht. "Mit Blick auf nächsten Winter werden die Mitgliedstaaten und die Kommission dringend [...] an einem gemeinsamen Einkauf von Gas, LNG und Wasserstoff arbeiten", heißt es in dem Text, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. 

40 Prozent des Erdgases der EU kommen aus Russland

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Kommission vorgeschlagen, dass EU-Länder angesichts der gestiegenen Energiepreise freiwillig gemeinsam Gas einkaufen könnten, um etwa ihre Verhandlungsposition zu verbessern. Die russische Invasion in die Ukraine hat die Gaspreise zuletzt weiter in die Höhe getrieben. Russland liefert rund 40 Prozent des Gases der EU - daher will die Union nun möglichst schnell von russischen Importen unabhängig werden. Dafür braucht sie neue Partner, wie zum Beispiel Katar oder die Vereinigten Arabischen Emirate. Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck reiste Anfang der Woche dorthin, um über eine Energiekooperation zu sprechen.

Die EU-Kommission will zudem voraussichtlich an diesem Mittwoch konkrete Vorschriften vorschlagen, um Gasspeicher in der EU jedes Jahr bis November zu 90 Prozent aufzufüllen. Derzeit sind diese im Schnitt nur etwa 26 Prozent voll. Auch dies soll beim EU-Gipfel in Brüssel am Donnerstag und Freitag Thema sein.

Gazprom (WKN: 903276)

Die lukrativen westeuropäischen Märkte bescherten Gazprom über viele Jahre hinweg üppige Gewinnmargen. In den kommenden Jahren dürften die Exporte in diese Länder aber nachhaltig sinken. Spannend wird dann, inwieweit es Gazprom schafft, dafür die Gasverkäufe in China und anderen asiatischen Ländern zu steigern.

Bei den ADRs des Konzerns ist indes weiterhin kein Handel möglich. Indes soll an der Börse in Moskau heute wieder der Kauf und Verkauf von Gazprom-Aktien ermöglicht werden. Mehr dazu lesen Sie hier.

Mit Material von dpa-AFX

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