Der Krankenhausbetreiber und Medizintechnikhersteller Fresenius veröffentlicht an diesem Mittwoch (2. August) seine Zahlen für das zweite Quartal. Beim DAX-Konzern steht vor allem der laufende Umbau im Mittelpunkt des Interesses. Zugleich spekulieren Analysten bereits über eine Anhebung des Ausblicks.
David Adlington, Branchenfachmann bei der US-Bank JPMorgan rechnet auch mit einem starken zweiten Quartal - die einzige Ausnahme dürfte Vamed sein. Beim Dialysespezialisten FMC sieht er inzwischen ebenso wie bei Fresenius Luft für die Jahresziele. Einen Teil des Aufwärtspotenzials dürften aber negative Währungseffekte zunichtegemacht haben.
Ähnliche Überlegungen stellt Berenberg-Expertin Victoria Lambert an. Ihrer Meinung nach herrscht derzeit allerdings noch zu viel Unsicherheit angesichts der Lage bei Vamed. Das Management dürfte daher seine Ziele erst etwas später im Jahr aufhübschen. Allerdings sei eine neuerliche Anhebung der Ziele für Kabi nicht ausgeschlossen, da das Unternehmen nach einem Tornado und schweren Schäden an einer Fabrik des Wettbewerbers Pfizer in den USA profitieren könnte. Daneben erwartet Lambert weitere Neuigkeiten zur Vamed-Restrukturierung.
Ergebnisrückgang erwartet
Laut einer vom Unternehmen in Auftrag gegebenen Umfrage rechnen Branchenexperten für das vergangene Quartal mit einem Ergebniseinbruch bei nahezu stabilem Umsatz. Dabei war schon das Vorjahresquartal kein leichtes gewesen - Fresenius senkte damals wegen der Schwierigkeiten bei FMC seine Jahresziele.
Im Mittel erwarten die Analysten nun für die vergangenen drei Monate einen Erlös von gut 10,3 Milliarden Euro nach 10,0 Milliarden ein Jahr zuvor. Das Betriebsergebnis sollte hingegen um 13 Prozent auf knapp 872 Millionen Euro zurückgegangen sein. Der bereinigte Konzerngewinn wird bei rund 356 Millionen Euro erwartet - das wäre gut ein Fünftel weniger.
Die Aktie von Fresenius hat sich zuletzt in einer starken Verfassung präsentiert, der Markt scheint auf eine Konkretisierung der Prognose nach oben bereits zu setzen. DER AKTIONÄR bleibt ohnehin mittel- bis langfristig optimistisch gestimmt. Konservativ ausgerichtete Anleger mit Weitblick können an schwachen Tagen weiterhin zugreifen.
(Mit Material von dpa-AFX)