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Foto: Fresenius Medical
31.10.2022 Thomas Bergmann

Fresenius: Mutter und Tochter mit Hiobsbotschaft

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Fresenius

Wenn ein Unternehmen schon an einem Sonntagabend eine Ad-hoc-Mitteilung veröffentlicht, dann schrillen bei den Anlegern die Alarmglocken. So auch bei Fresenius und der Tochtergesellschaft Fresenius Medical Care. Wegen eines schwierigen US-Geschäfts müssen beide Firmen ihre Gewinnziele für 2022 erneut senken.

Wegen des schwierigen Umfeldes verzögerten sich entgegen früheren Erwartungen die Auswirkungen der Verbesserungsmaßnahmen bei den Gesundheitsdienstleistungen in Nordamerika, hieß es von FMC am Sonntag. Daher rechnet CEO Carla Kriwet für 2022 nun mit einem Konzernergebnisrückgang im hohen Zehner- bis mittleren Zwanziger-Prozentbereich. Bislang hatte ein Rückgang im hohen Zehner-Prozentbereich auf dem Plan gestanden. Diese Ziele sind währungsbereinigt und vor Sondereffekten.

Fresenius Medical Care (WKN: 578580)

Trotz eines Umsatzwachstums um 15 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro im dritten Quartal sank das Konzernergebnis von FMC im Jahresvergleich um 16 Prozent auf 230 Millionen Euro. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn ging um acht Prozent auf 470 Millionen Euro zurück. Und dabei profitierte das Unternehmen noch deutlich von dem zum Dollar schwachen Euro, ohne dessen Auswirkungen es nur ein kleines Umsatzplus sowie einen noch deutlicheren Gewinnrückgang gegeben hätte.

Vor diesem Hintergrund erwartet Michael Sen, Chef der Mutter Fresenius, für 2022 nunmehr ein Rückgang des währungsbereinigten Konzernergebnisses um die zehn Prozent, nach einem bisher avisierten Minus im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich.

Fresenius (WKN: 578560)

Mit den Q3-Zahlen erhalten auch die Forderungen der Anleger Nahrung, Fresenius aufzuspalten. So gibt es schon länger Kritik von Investoren an der Struktur mit den Sparten Dialyse, Flüssigarzneien, Kliniken und Servicegeschäft. Hoffnung ruht hier auf Paul Singer, dessen Hedgefonds Elliott Investment Management Mitte Oktober bei Fresenius eingestiegen ist und auf eine Entwirrung der komplexen Strukturen drängen könnte. Laut der "Wirtschaftswoche" beauftrage Sen aber mittlerweile die US-Investmentbank Goldman Sachs, eine Verteidigungsstrategie gegen Elliott auszuarbeiten.

DER AKTIONÄR bleibt dabei: Eine Aufspaltung des Gesundheitskonzerns Fresenius ist weiter denkbar und kann mittel- bis langfristig einen Mehrwert für die Aktionäre schaffen. Anleger sollten aber nicht auf den schnellen Gewinn hoffen, sondern Geduld mitbringen. 

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