Der Medizinkonzern Fresenius profitiert länger als erwartet von Lieferengpässen der US-Konkurrenz - und schraubt deshalb seine Gewinnerwartung nach oben. Bereits im ersten Quartal schnellte das Ergebnis um mehr als ein Viertel nach oben, der operative Gewinn kletterte sogar noch deutlicher, wie der DAX-Konzern am späten Mittwochabend mitteilte. Nach einem durchwachsenen Vorjahr trug auch die Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) wieder mehr zum Gewinn bei. Beide Unternehmen - vor allem der Mutterkonzern - lagen mit ihren Kennzahlen über den Erwartungen von Analysten.
Prognose angehoben
Und die dürften ihre Schätzungen nun auch für das Gesamtjahr hochsetzen. Fresenius hob nach dem starken Jahresstart seine eigene Prognose für das bereinigte Konzernergebnis deutlich an: Der Konzern erwartet jetzt ein Plus zwischen 13 und 16 Prozent statt wie zuvor zwischen 9 und 12 Prozent. Den Umsatzausblick ließ Fresenius unverändert.
Fresenius hatte im ersten Quartal einen Anstieg des operativen Gewinns (Ebit) vor Sondereinflüssen im Konzern um 32 Prozent auf 851 Millionen Euro erzielt. Der bereinigte Umsatz legte um 24 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro zu. Der schwache Euro gab zwar Auftrieb, doch auch ohne Währungseffekte wuchsen die Kennziffern kräftig. Unterm Strich blieb vor Sondereffekten ein Gewinn von 292 Millionen Euro, ein Plus von 28 Prozent.
Tochter mit Umsatz- und Ergebnisplus
Die Tochter FMC hat ihr Umsatzwachstum in höhere Gewinne umgemünzt. Das operative Ergebnis (Ebit) kletterte im ersten Quartal um 13 Prozent auf 504 Millionen Dollar (462 Millionen Euro). Damit lag FMC über den Erwartungen der Analysten. Der Umsatz stieg um 11 Prozent auf 3,96 Milliarden Dollar, unterm Strich blieb ein um 2 Prozent höherer Gewinn von 210 Millionen Dollar. Hier drückte die höhere Steuerlast. Für das laufende Jahr rechnet FMC unverändert mit Umsatz- und Gewinnwachstum.
Gewinne laufen lassen
DER AKTIONÄR ist weiterhin optimistisch, was die Entwicklung der beiden Konzerne angeht. Seit den Empfehlungen liegen die Positionen bereits deutlich in Front. Anleger sollten die Gewinne in jedem Fall laufen lassen.
(Mit Material von dpa-AFX)