Der Gesundheitskonzern Fresenius wurde hart von der Pandemie getroffen. Nun könnte allerdings die Trendwende unmittelbar bevorstehen. Insiderkäufe geben Anlass zur Hoffnung. Zeit für einen Chart-Check bei Deutschlands einzigem Dividenden-Aristokraten.
Obwohl die Auslastung in den Krankenhäusern hoch ist, leiden Gesundheitskonzerne und private Klinikbetreiber wie Fresenius. Lukrative Dienstleistungen wie Operationen werden verschoben oder fallen aus, um Kapazitäten für Corona-Patienten zu schaffen. Das Licht am Ende des Tunnels scheint nun aber heller zu werden, denn Mitglieder aus dem Aufsichtsrat haben sich in den letzten Wochen mit Aktien eingedeckt. Sie griffen im Bereich 38 bis 39 Euro zu. Das macht Mut: Insider haben durch Ihre Tätigkeit im Unternehmen einen Informationsvorsprung und können in der Regel am besten die Lage des Unternehmens einschätzen.
Die Fresenius-Aktie lief in den letzten Monaten nicht gut. Im Oktober, als sich der zweite Lockdown ankündigte, verlor die Aktie über 20 Prozent. Im November erholte sich der Kurs und pendelt seitdem wieder in seiner Seitwärtsspanne zwischen 36 bis 40 Euro.
In der letzten Handelswoche 2020 setzte die Aktie dann mit Dynamik zum Ausbruchversuch an, prallte aber zunächst bei 40,50 Euro wieder ab. Die ersten Wochen im neuen Jahr konsolidierte die Aktie leicht und hat ein neues Jahrestief bei 37,90 Euro gebildet. Aus technischer Sicht stellt der aktuelle Kursrückgang nur eine Korrektur dar, die Aktie dürfte die nächsten Wochen zum erneuten Ausbruchversuch ansetzen. Optimistisch zeigen sich auch die Analysten von Goldman Sachs, die Investmentbank hatte am Montag ihr Kursziel von 48 auf 50 Euro erhöht. Für Anleger mit etwas Geduld könnte sich aktuell damit eine interessante Chance ergeben.
Oft ist es ein gutes Zeichen, wenn das Vertrauen der Führungsetage so ausgeprägt ist, dass selbst Aktien gekauft werden. Der Kurs befindet sich zwar noch in einer Seitwärtsphase, aber die Anzeichen für einen baldigen Ausbruch verdichten sich. Besonders für langfristige Anleger und Dividendenjäger bietet sich bei Fresenius mit 25 Dividendenerhöhungen am Stück nun wieder eine gute Gelegenheit zum Kauf. Für kurzfristig orientierte Anleger sollte der Stopp eng bei 35 Euro liegen, falls der Kurs nach unten aus dem Seitwärtsbereich fällt.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Fresenius.