Die Aktie von Fresenius hat sich zuletzt wieder leicht erholen können. Derzeit kämpft das Papier mit der charttechnisch wichtigen 200-Tage-Linie. Nachdem Fresenius die Viruskrise zum Beispiel über seine Krankenhaus-Tochter Helios in den vergangenen schon wirtschaftlich zu spüren bekam, setzen die Bad Homburger auf wirtschaftlich wieder bessere Zeiten, indem sie für das Jahr 2021 ein erneutes Umsatzwachstum und eine Ergebnissteigerung anpeilen. Dies konnte die Aktie in dieser Woche beflügeln.
"Der Anspruch muss sein, dass wir 2021 nicht nur ein erneutes Umsatzwachstum sehen, sondern auch das Ergebnis wieder steigern", sagte der seit Mitte 2016 amtierende Unternehmenschef Stephan Sturm den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX.
Derweil hat Fresenius-Chef Stephan Sturm in der Corona-Krise einen zu starken Blick auf die Intensivkapazitäten der Kliniken kritisiert. "Der einseitige Fokus der Politik auf Intensivbetten ist falsch", sagte er den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX. Dort, wo es zu Engpässen in Krankenhäusern gekommen sei, sei das meist wegen des Mangels an Intensivpflegekräften geschehen und nicht wegen fehlender Intensivbetten. Den viel diskutierten Personalmangel habe es schon vor der Corona-Krise gegeben, sagte Sturm. Fresenius ist mit der Tochter Helios Deutschlands größter privater Klinikbetreiber. Die Kette behandelt jährlich rund 5,6 Millionen Patienten hierzulande.
"Selbst wenn Intensivkapazitäten ausgeschöpft sein sollten, können Covid-Patienten stationär behandelt werden", sagte Sturm. Corona-Patienten ließen sich etwa auch auf entsprechend aufgerüsteten Intermediate-Care-Stationen behandeln, einer Zwischenstufe zwischen Normal- und Intensivstation. Klinische Daten zeigten in anderen Ländern eine vergleichbar niedrige Sterblichkeit bei Corona-Patienten, während dort ein geringerer Anteil auf Intensivstationen liege.
Die Aktie von Fresenius notiert am Donnerstagnachmittag erneut leicht im Plus. Gelingt der nachhaltige Ausbruch über die 200-Tage-Linie, wäre dies ein deutliches positives Signal. Anschließend gilt es jedoch, auch das Septemberhoch bei 40,52 Euro zu überwinden. Dies würde ein Kaufsignal für die Aktie bedeuten.
(Mit Material von dpa-AFX)