Der Medizinkonzern Fresenius hat am Mittwoch erstklassige Zahlen und einen starken Ausblick für die kommenden Jahre vorgelegt. Auch das Gros der Analysten zeigte sich zufrieden. Die Privatbank Berenberg beispielsweise hat die Einstufung für Fresenius auf "Buy" mit einem Kursziel von 77,25 Euro belassen. Die ordentlichen Kennziffern hätten die hohen Erwartungen getroffen, so Analyst Tom Jones. Auch der Ausblick des Medizinkonzerns auf 2017 sei weitgehend "in line" ausgefallen.
Auch die NordLB gibt sich zuversichtlich. Die Experten haben ihre Einschätzung auf „Kaufen“ belassen und das Kursziel von 82 auf 92 Euro angehoben. Und auch die Commerzbank hat die Einstufung auf „Buy mit einem Kursziel von 81 Euro belassen. Die Telefonkonferenz des Medizinkonzerns nach der Zahlenvorlage sei positiv gewesen, schrieb Analyst Oliver Metzger in einer Studie vom Donnerstag. Er habe den Eindruck, dass der Ausblick für die Flüssigmedizinsparte Kabi wegen einiger Unsicherheiten konservativ gehalten sei.
Weitere Zukäufe möglich
Im vergangenen Jahr hat Fresenius den spanischen Klinikbetreiber Quironsalud für 5,8 Milliarden Euro übernommen, der sehr gut in den Konzern passt. Es war die größte Akquisition in der Unternehmensgeschichte. Der Übernahmehunger ist damit aber keineswegs bereits gestillt. Das Unternehmen sei offen für weitere milliardenschwere Akquisitionen, sagte Fresenius-Chef Stephan Sturm am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz. "Wenn sich die richtige Gelegenheit ergäbe, wäre ich durchaus bereit, mir das sehr genau anzuschauen. Hinsichtlich der finanziellen Kapazität würde ich mir da keine Sorgen machen." Wie Sturm weiter erklärte, könne er sich mittelfristig im Krankenhausgeschäft auch den Einstieg in einen dritten Markt vorstellen, bevorzugt in Europa.
Die Aktie von Fresenius hat zuletzt ein neues Allzeithoch erreicht. Für Anleger ist ein Einstieg aber weiterhin attraktiv. Langfristig bleibt der Wert ein hochinteressantes Investment.