Der Medizinkonzern Fresenius hat nach einem starken zweiten Quartal die Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben. Wachstumstreiber ist vor allem die Flüssigmedizinsparte Kabi. Wie das Unternehmen aus Bad Homburg am späten Montagabend mitteilte, soll der um Sondereinflüsse bereinigte Überschuss im laufenden Jahr währungsbereinigt um 11 bis 14 Prozent zulegen. Bisher hatte sich Fresenius ein Plus von 8 bis 12 Prozent vorgenommen. Die bisherige Umsatzprognose - ein Plus von 6 bis 8 Prozent - bleibt bestehen. Anleger zeigten sich angesichts der Neuigkeiten erfreut: Der Aktienkurs von Fresenius erreichte zuletzt ein neues Jahreshoch.
Besser als erwartete Geschäfte bei Kabi
Die Sparte Kabi, in der Fresenius das Geschäft mit Infusionen, flüssigen Generika und klinischer Ernährung bündelt, soll sowohl beim organischen Umsatz als auch beim operativen Ergebnis um 3 bis 5 Prozent wachsen. Bisher war Fresenius von einem niedrigen einstelligen organischen Umsatzwachstum und einem operativen Ergebnis auf Vorjahresniveau ausgegangen. Das zweite Quartal verlief aber nun, unter anderem wegen der starken Entwicklung in Nordamerika, besser als erwartet. Auch das zweite Halbjahr biete für die Region sowie in den Schwellenländern gute Aussichten, hieß es bei Fresenius. Für die anderen Sparten, die Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC), den Klinikbetreiber Helios sowie die Projektgesellschaft Vamed bestätigte Fresenius unterdessen die Prognosen.
Im zweiten Quartal steigerte Fresenius seinen Umsatz um 2 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro, negative Währungseffekte belasteten. Der um Sondereinflüsse bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg unterdessen um 8 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro. Das um Sonder- und Währungseffekte bereinigte Ergebnis nach Minderheiten lag 12 Prozent höher bei 393 Millionen Euro. Analysten hatten mit einem etwas besseren Umsatz, jedoch mit weniger Gewinn gerechnet.
Langfristiger Top-Wert
Die Aktie von Fresenius präsentierte sich bereits in den vergangenen Monaten sehr stark. Sie zählte im zurückliegenden Jahr zu den zehn Werten im DAX, die einen Gewinn verbuchen konnten. Aus charttechnischer Sicht gilt es nun, den Widerstand bei 70 Euro nach oben zu durchbrechen und ein neues Rekordhoch zu markieren. Gelingt dies, wäre dies ein klares Kaufsignal für die Aktie. Langfristig bleibt der Wert ohnehin höchst interessant.
(Mit Material von dpa-AFX)