Beim Medizinkonzern Fresenius gibt es weiteren Zuwachs. Wie das Unternehmen vor wenigen Tagen mitteilte, hat die Tochter Kabi Interesse am US-Generikahersteller Akorn. Kabi befände sich bereits in fortgeschrittenen Gesprächen über einen möglichen Erwerb, hieß es. "Der Abschluss einer bindenden Zusammenschlussvereinbarung ist unter anderem von der Zustimmung des Vorstands und des Aufsichtsrats der Fresenius Management SE sowie des Board of Directors von Akorn abhängig", so Fresenius weiter. Weitere Details dazu wurden bislang nicht veröffentlicht. Die Aktie des US-Konzerns schnellte nach Bekanntwerden des Interesses durch Fresenius mehr als 30 Prozent in die Höhe. Akorn wird derzeit an der Börse mit gut vier Milliarden Dollar bewertet.
Der Vorstandsvorsitzende des Fresenius-Konzerns, Stephan Sturm, hatte bereits Ende Februar im Rahmen einer Pressekonferenz darauf hingewiesen, dass das Unternehmen "in den nächsten Jahren mit hohem Tempo weiter wachsen" wolle. Weitere gezielte Zukäufe seien möglich, zum Beispiel für die Krankenhaustochter Helios oder bei Kabi. Experten zufolge könnte Akorn die Flüssigmedizinsparte ergänzen. Die Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) hatte sich zuletzt in Australien durch eine kleinere Teil-Übernahme verstärkt. Im Februar schloss Fresenius zudem den Kauf des spanischen Krankenhausbetreibers Quirónsalud ab, der sehr gut in den Konzern passt. Die Transaktion hatte ein Volumen von 5,8 Milliarden Euro. Es war die größte Akquisition in der Unternehmensgeschichte. Weitere Zukäufe sind durchaus möglich. Wie Sturm vor Kurzem weiter erklärte, könne er sich mittelfristig im Krankenhausgeschäft auch den Einstieg in einen dritten Markt vorstellen, bevorzugt in Europa.
Die Aktie von Fresenius notiert nur knapp unterhalb ihres erst im Februar dieses Jahres markierten Allzeithochs. Für Langfristanleger ist ein Einstieg weiterhin attraktiv.