Goldman Sachs hat die Einstufung für Fresenius anlässlich der Global Healthcare Conference der US-Investmentbank auf „Buy" mit einem Kursziel von 52 Euro belassen. Angesichts der starken Wettbewerbsposition und der guten Gewinnaussichten des Medizinkonzerns sei die aktuell niedrige Bewertung der Aktie ungerechtfertigt, schrieb Analystin Veronika Dubajova in einer am Mittwoch vorgelegten Studie zu Fresenius.
Für Unruhe sorgen derzeit Vorwürfe in den USA. Internationale Gewerkschaftsverbände und Verdi werfen dem Medizinkonzern Fresenius vor, in den USA Gewerkschaften systematisch zu unterdrücken. In Dialysekliniken der Tochter Fresenius Medical Care (FMC ) in Kalifornien seien Mitarbeiter unter Druck gesetzt worden, wenn sie sich gewerkschaftlich organisieren wollten, sagten David Boys und Alke Bössinger von den Dachverbänden PSI und UNI Global Union der dpa. „Es wurde mit Kündigung gedroht und Beschäftigte wurden in Einzelgesprächen in geschlossenen Räumen davor gewarnt, gewerkschaftlich aktiv zu werden."
Fresenius wies den Vorwurf, Gewerkschaften zu unterdrücken, „entschieden" zurück. „Fresenius, einschließlich Fresenius Medical Care in den USA, respektiert die Vereinigungsfreiheit und erkennt das Recht eines jeden Arbeitnehmers auf Kollektiv-Verhandlungen an."
Die Aktie zeigt sich davon unbeeindruckt. Mehr als ein Prozent geht es bei Fresenius am heutigen Donnerstag nach oben auf 45,84 Euro. Den kurzfristigen Abwärtstrend kann das Papier damit allerdings noch nicht verlassen. Anleger sichern ihre bestehenden Positionen mit einem Stopp bei 39,50 Euro nach unten ab. Nach oben ist die Aktie durch die 200-Tage-Linie sowie den knapp darüber verlaufenden Widerstand bei 52,82 Euro „gedeckelt“. Um hier den Ausbruch nach oben zu schaffen, müssten schon starke News folgen. In den vergangenen Monaten enttäuschte der Konzern allerdings mit mehreren Gewinnwarnungen.
(Mit Material von dpa-AFX)