Kein Tag ohne Smartphone: ein Trend, von dem auch Freenet profitiert. Als größter netzunabhängiger Telekommunikationsanbieter in Deutschland zahlt Freenet eine hohe Dividende. Zudem stellt sich der TecDAX-Konzern breiter auf.
Freenet durfte in den vergangenen Jahren in keiner Dividenden-Story fehlen. Kein Wunder: Der am 2. März 2007 aus der Verschmelzung von Mobilcom mit freenet.de hervorgegangene Konzern überzeugt durch eine konstante und vor allem aktionärsfreundliche Dividendenpolitik. In den vergangenen Jahren wurde die Dividende kontinuierlich gesteigert-
Für das laufende Jahr soll der Hauptversammlung am 12. Mai die Zahlung von 1,55 Euro je Aktie vorgeschlagen werden, was einer Ausschüttungsquote von rund 70 Prozent des im Geschäftsjahr 2015 generierten Free Cashflows entspricht. Daraus resultiert eine Dividendenrendite von 5,8 Prozent. Der Konzern erzielt im Kerngeschäft als Mobilfunk-Serviceprovider zwar kaum Wachstum. Das Geschäft mit den Telefonminuten und Datenpaketen, die die Hamburger bei großen Netzbetreibern wie Deutsche Telekom, Telefónica oder Vodafone einkaufen und dann unter eigenem Namen weitervermarkten, glänzt allerdings mit hohen Cashflows. Im Vorjahr konnte der Umsatz um 2,5 Prozent auf 3,12 Milliarden Euro gesteigert werden. Das EBITDA hat sich um 1,3 Prozent auf 370 Millionen Euro verbessert. Aufgrund diverser Steuereffekte verringerte sich das Ergebnis je Aktie um knapp elf Prozent auf 1,73 Euro. Der Free Cashflow lag mit 285 Millionen Euro dagegen deutlich über dem Niveau des Vorjahres von 267 Millionen Euro. Freenet agiert dabei immer am Puls der Zeit. Um junge Kunden anzusprechen, gibt es im Bereich „Digital Lifestyle“ ein umfassendes Entertainment-Angebot.
Zudem will Vorstand Christoph Vilanek den Konzern künftig breiter aufstellen – mit Zukäufen in Bereichen, die nicht unmittelbar in Bezug zur Telekommunikation stehen müssen. Für knapp ein Viertel der Anteile des Schweizer Telekommunikationsanbieters Sunrise – mit über drei Millionen Kunden in den Bereichen Mobilfunk, Festnetz, Internet und digitales Fernsehen – zahlte der Freenet-Chef 714 Millionen Euro. Es gibt zwar kaum Synergiepotenziale, dafür aber laufende Einnahmen. Die Eidgenossen sind ähnlich wie Freenet ein sehr Cashflow-starkes Unternehmen. Freenet bekommt zudem schon in Kürze rund 33 Millionen Euro an Dividende und zahlt für das Darlehen nur 18 Millionen Zinsen pro Jahr.
Freenet zählt auf dem heimischen Kurszettel zu den Top-Dividendenzahlern. Trotz Einkaufstour des Vorstands dürfte sich daran auch in Zukunft wenig ändern. Ein Einstieg auf dem aktuellen Niveau sollte sich kurz- und langfristig rentieren.