Das Passagiergeschäft am Frankfurter Flughafen läuft, hat sich aber nach dem Ende der Sommerferien wieder etwas abgeschwächt. Die Aktie des Flughafenbetreibers setzte jedoch ihren jüngsten Kursaufschwung fort und kletterte erneut über die 62-Euro-Marke. Das Fraport-Zwischenhoch vom Juni kommt in Reichweite.
Der Flughafenbetreiber Fraport zählte im September rund 3,1 Millionen Fluggäste und damit rund 169 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im August hatte das Unternehmen an Deutschlands größtem Airport indes knapp 3,4 Millionen Passagiere gezählt und damit so viele wie in keinem anderen Monat seit Beginn der Corona-Krise. Im September lag das Fluggast-Aufkommen nun immer noch 54 Prozent niedriger als vor der Pandemie im September 2019.
Kumuliert über die ersten neun Monate des Jahres wurden rund 15,8 Millionen Passagiere gezählt. Dies entsprach einem Minus von 2,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020 bzw. einem Rückgang von 70,8 Prozent gegenüber 2019.
Auch im internationalen Portfolio setzte sich die positive Entwicklung der Passagierzahlen fort. Mit Ausnahme des chinesischen Flughafens Xi’an erzielten die Konzern-Flughäfen deutliche Zuwächse von teils über hundert Prozent, allerdings auf Basis des stark reduzierten Flugverkehrs im September 2020, heißt es in einer Fraport-Mitteilung.
Gegenüber dem Vergleichsmonat 2019 verzeichneten die Konzern-Flughäfen weiterhin überwiegend Rückgänge. Wichtige Urlaubsdestinationen wie die griechischen Flughäfen sowie Antalya in der Türkei erreichten knapp 80 Prozent des Vorkrisenniveaus (im Vergleich zu September 2019).
Das Cargo-Geschäft brummte unterdessen weiter: Das Aufkommen an Fracht und Luftpost legte im Vergleich zu September 2020 um gut 13,5 Prozent auf 184 558 Tonnen zu.
Dem Passagiergeschäft hatte Fraport-Chef Stefan Schulte Anfang September bereits einen "schwierigen Winter" vorausgesagt. Für das laufende Jahr rechnet er in Frankfurt insgesamt mit "unter 20 bis 25 Millionen" Fluggästen. 2020 war das Aufkommen auf weniger als 19 Millionen eingebrochen, nachdem der Flughafen 2019 mit mehr als 70 Millionen Passagieren ein Rekordjahr verzeichnet hatte.
Die Fraport-Aktie kletterte am Mittwoch zeitweise bis auf 62,60 Euro, konnte sich dort aber nicht ganz halten. Bei gut 64 Euro hatte der MDAX-Wert Mitte Juni ein Verlaufs-Zwischenhoch markiert.
Die Herausforderungen sich schnell wechselnder Reise-Bedingungen bleiben noch ein Bremsklotz für die Passagierzahlen. Für einen weiteren Aufschwung der Fraport-Aktie bedarf es der Überwindung des Zwischenhochs bei gut 64 Euro. DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich, dass das dem MDAX-Wert mittelfristig gelingen wird und hat ein Kursziel von 80 Euro ausgegeben.