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Fraport-CEO: "Starker August – schwieriger Winter"

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Foto: Shutterstock
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Martin Mrowka 03.09.2021 Martin Mrowka

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat im August rund 3,2 Millionen Passagiere gezählt. Damit wurde bereits wieder die Hälfte des Vor-Corona-Niveaus erreicht. In den drei Sommer-Monaten Juni, Juli und August zusammen wurden rund acht Millionen Flugreisende abgefertigt. Die Fraport-Aktie reagiert zunächst freundlich.

Fraport stellt sich nach dem Reiseaufschwung im Sommer jedoch auf eine etwas schwächere Entwicklung in den kommenden Monaten ein. Schon im September und Oktober dürfte es wieder in Richtung 40 Prozent des Vorkrisenniveaus nach unten gehen. Angesichts der Corona-Pandemie geht Fraport von einem "schwierigen Winter" aus, bevor das Geschäft im nächsten Jahr wieder deutlich stärker werde, sagte Vorstandschef Stefan Schulte am Donnerstagabend vor Journalisten in Frankfurt.

Auch für die Zukunft rechnet Schulte mit stärkeren Schwankungen beim Passagieraufkommen. So werde es deutlich stärkere Sommer und viel mehr Verkehr an den Wochenenden geben als früher. Umgekehrt werde das Geschäft im Winter schwächer ausfallen als vor Corona gewohnt, und auch unter der Woche werde es Tage mit merklich weniger Verkehr geben. Daher müsse das Unternehmen "deutlich mehr Flexibilität" in seinen Betrieb einbauen. Das hätte dann wohl auch Folgen für die Arbeitszeiten der Mitarbeiter.

Hauptgrund der Schwankungen ist die unterschiedliche Entwicklung von Geschäfts- und Privatreisen. Im bevorstehenden Winter dürften nach Schultes Einschätzung zwar wieder mehr Geschäftsreisen stattfinden als während der Hochphase der Pandemie ein Jahr zuvor. Allerdings werde dann der Privatreiseverkehr fehlen, da viele Menschen wegen der weiteren Entwicklung der Infektionszahlen verunsichert seien.

Zwar geht Schulte davon aus, dass der Frankfurter Flughafen die Marke von gut 70 Millionen Fluggästen aus dem Rekordjahr 2019 in einigen Jahren wieder überschreitet. Allerdings erwartet er eine deutliche Änderung der Geschäftsstruktur. So werde das stärkste Wachstum von Urlaubern und anderen Privatreisenden kommen. Bis das Geschäftskundensegment wieder alte Größen erreicht, werde es deutlich länger dauern, sagte Schulte. "Das wird auch nicht 2025, 2026 sein."

Die Fraport-Aktie pendelt seit etwa sechs Wochen seitwärts zwischen ihren gleitenden 50- und 200-Tage-Durchschnitten. Am Freitag-Mittag notiert der MDAX-Wert mit einem Aufschlag von 0,4 Prozent bei 55,06 Euro.

Fraport (WKN: 577330)

Während der Frankfurter Flughafen weiterhin unter dem Einbruch der Geschäftsreisen und der Fernflüge leidet, läuft es an Fraports Flughäfen im Ausland deutlich besser. Die Airports in Griechenland und in der Türkei lägen schon wieder bei 70 oder 80 Prozent des Vorkrisenniveaus, sagte Schulte. Dorthin sind vor allem Privatreisende unterwegs.

"Da sieht man, wie groß das Bedürfnis ist von uns Menschen wieder rauszufliegen, auch nach so einer langen Krise wieder an den Strand zu fliegen oder fremde Kulturen kennenzulernen", sagte der Fraport-CEO. Daher dürften Fraports Auslandsflughäfen schneller aus der Krise herauskommen und in den nächsten Jahren auch mehr als die Hälfte der Konzernergebnisse liefern.

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In Frankfurt rüstet sich Fraport mit dem Bau des dritten Passagierterminals für künftiges Wachstum. Das Terminal 3 sei im Rohbau "mehr oder minder fertig", sagte Schulte. "Wir werden - da bin ich auch zuversichtlich - irgendwann diese Kapazität tatsächlich brauchen." Der Vorstand hat die Inbetriebnahme jedoch bereits auf das Jahr 2026 verschoben - und hofft, dass die Passagierzahlen sich bis dahin entsprechend erholen.

Der für Billigfluggesellschaften vorgesehene Flugsteig G soll bereits schon Ende 2021 fertig sein und könnte laut Schulte eigentlich schon 2023 in Betrieb gehen. Allerdings geht er davon aus, dass sich Fraport auch damit bis 2026 Zeit lässt. "Aber wir können ihn jederzeit vorher schon zuschalten."

Insgesamt erwartet Schulte, dass der Markt künftig anders aussehen wird. "Der Markt wird schwieriger werden, dass ist vollkommen klar", sagte Schulte. "Er wird erst mal kleiner sein, und er wird erratischer sein." Damit erhöhe sich auch die Wettbewerbsintensität.  (Mit Material von dpa-AFX)

Der Flughafen-Betreiber Fraport ist mit dem Drehkreuz Frankfurt und seinen Auslandsbeteiligungen gut aufgestellt. Seit Ausbruch der Corono-Pandemie wurden die Kosten massiv gesenkt, mit dem Bau des Terminal 3 rüstet sich Fraport für die neue Reise-Zukunft. Bis frühere Passagierzahlen wieder erreicht werde, wird es jedoch dauern. Anleger benötigen mit der Fraport-Aktie Geduld. DER AKTIONÄR hat ein Kursziel von 80 Euro ausgegeben.

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