Viele europäische Auto-Hersteller haben im laufenden Jahr bislang eine schwache Figur am Börsenparkett abgegeben. Das Papier von Ferrari dagegen läuft nach wie vor, auch wenn die Aktie aktuell eine Verschnaufpause einlegt. Die Analysten der UBS sehen im aktuellen Rücksetzer eine Kaufchance.
Patrick Hummel von der Schweizer Großbank UBS rechnet in einer am Montag vorliegenden Analyse damit, dass sich die Aussichten in der Automobilbranche weiter verschlechtern. Es dürfte daher im Sektor weitere Gewinnwarnungen geben. Er kürzte daher seine Gewinnschätzungen je Aktie für das Jahr 2025 im Schnitt um 15 bis 20 Prozent. Generell wirke es aber so, als sei schon viel eingepreist. Vom Sportwagenbauer Ferrari erwartet er dagegen, dass der diesjährige Ausblick angehoben wird. Sein Kursziel für die Aktie lautet 478 Euro.
Zuletzt hat auch Stephen Reitman von Bernstein Research seine Kaufempfehlung für die Ferrari-Aktie bestätigt. Das Kursziel hat der Auto-Experte sogar auf 599 Euro angehoben.
Reitman verglich die Bewertung von Ferrari mit jener des Luxusgüterherstellers Hermes und kam zu dem Schluss, dass Ferrari bei mehreren Bewertungsmultiplen noch Luft nach oben habe.
Die italienische Luxus-Schmiede fährt von einem Rekord zum nächsten, während alle anderen Hersteller im Premiumbereich mit starkem Gegenwind zu kämpfen haben. Sicherlich spielt Ferrari auch in die Karten, dass man sich in der Vergangenheit nicht wie viele Konkurrenten zu sehr auf den chinesischen Markt fokussiert hat. Ferrari erwirtschaftet lediglich 8 Prozent der Erlöse in China.
Die nächsten Monate dürften spannend werden. Es ist durchaus ein weiterer Gewinnschub durch die Modelle 12Cilindri und den Purosangue im Jahr 2025 möglich. DER AKTIONÄR bleibt für den Luxusauto-Hersteller trotz der guten Performance zuletzt sowie der sportlichen Bewertung mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 11 für 2025 und einen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 45 positiv. In den letzten Monaten haben sich Korrekturen unter die 50-Tage-Linie immer wieder als gute Kaufgelegenheiten erwiesen.