Die kurze Gegenbewegung für die Facebook-Aktie hat ein jähes Ende gefunden. Der Strom schlechter Nachrichten reißt einfach nicht ab – am Mittwoch gab es davon sogar gleich zwei. Hinzu kommt der schwache Gesamtmarkt. Die Aktie fällt am Mittwoch um sieben Prozent - das Ende des Rebounds.
1. Facebook wird verklagt
Zum einen verklagte der Generalstaatsanwalt von Washington D.C. Facebook wegen des Datenmissbrauchs durch Cambridge Analytica. Die Generalstaatsanwaltschaft wirft Facebook vor, seine Nutzer in die Irre geführt und es versäumt zu haben, sie zu schützen. Damit habe der Konzern gegen den „Consumer Protection Procedures Act“ verstoßen. Die Maximalstrafe wäre 5.000 Dollar pro Rechtsverletzung. Klar ist jedoch nicht, was eine „einzelne“ Rechtsverletzung im Sinne des Gesetzes darstellt.
2. Datenskandal zieht weitere Kreise
Zum zweiten hat laut einem Bericht der New York Times der Konzern noch mehr Daten mit seinen Partnern geteilt, als bereits angenommen. So konnte beispielsweise Microsoft ohne Zustimmung der Nutzer auf Namen von Facebook-Freunden zugreifen und Netflix sowie Spotify konnten private Nachrichten lesen. Der fröhliche Datentausch wurde womöglich auch noch 2017 praktiziert und könnte gegen eine Vereinbarung mit der FTC verstoßen.
Ungelöster Datenskandal
Wer bestimmt über unsere Daten? Wie viel sind sie wert? Wer ist für Ihren Schutz verantwortlich? Gesellschaftspolitische Fragen, die in den folgenden Jahren sicherlich nicht gelöst werden – doch in Verbindung mit automatisierter Datenverarbeitung unglaubliche Brisanz erhalten. Aktuell kanalisiert sich die Wut auf Facebook, denn mit Cambridge Analytica ist der Konzern zuerst in das Fettnäpfchen getreten. Jeden Tag, an dem Facebook die Nachrichten über Datenmissbrauch nicht abstellen kann, dürften sich mehr Nutzer und Werbekunden von Facebook abwenden. Dass die Aktie diesem Trend folgt, liegt auf der Hand. Finger weg!