Das Management von Facebook könnte sich demnächst mit einer neuen Digitalsteuer konfrontiert sehen. Denn: Das Jacques-Delors-Institut der Hertie School of Governance und die Bertelsmann Stiftung werden in diesem Zusammenhang am morgigen Donnerstag einen Lösungsvorschlag vorstellen. In dem Konzept entwickeln der Digitalexperte Paul-Jasper Dittrich und die Steuerexpertin Pola Schneemelcher Prinzipien für die Bewertung digitaler Wertschöpfung.
„Virtuelle Betriebsstätten“ und neue Gebühren
Die beiden Experten wollen als Erstes „virtuelle Betriebsstätten“ definieren, etwa wenn Tech-Giganten wie Facebook oder Amazon in einem Land ein Online-Netzwerk betreiben. In einem zweiten Schritt soll bewertet werden, welchen Anteil das lokale Angebot an der gesamten Wertschöpfung hat. Dafür müssten die anderen Unternehmensteile dann eine Gebühr entrichten, die als lokaler Gewinn besteuert würde.
Diese Gebühr soll sich daran bemessen, wie viele Nutzer das Netzwerk hat, welche Qualität die gesammelten Daten bieten und welche Marktposition der Konzern in dem Land erreicht hat. Das neue Konzept sieht vor, dass die Tech-Konzerne verpflichtet werden, an dieser Bewertung mitzuwirken. In diesem Zusammenhang sollen Facebook & Co. jährlich eine umfassende Datenerklärung als Transparenzinstrument liefern.
Massive Widerstandszone
Nach dem Absturz vom 2018er Hoch bei 218,62 Dollar auf 123,02 Dollar wartete das US-Tech-Unternehmen mit einer starken Kursrallye auf. Mittlerweile konnte Facebook gut 50 Prozent der zuvor erlittenen Kursverluste wieder wettmachen. Zwischen 170 und 185/190 Dollar befindet sich eine massive Widerstandszone, die nicht so einfach zu überwinden sein dürfte. Der Shortseller-Börsenbrief bleibt für Facebook weiter negativ und plant, etwaige Kursnotierungen oberhalb der 180-Dollar-Marke für einen erneuten Short-Einstieg zu nutzen.