Die Q4-Saison kommt diese Woche richtig ins Rollen. Mit von der Partie sind die Schwergewichte der Tech-Szene, darunter Apple, Amazon, Facebook und Microsoft. DER AKTIONÄR verrät, was Anleger von den Zahlen erwarten dürfen und worauf es besonders ankommt.
Unter den Tech-Riesen hat Netflix mit seinen Q4-Zahlen den Anfang bereits gemacht. Am Dienstag nach Handelsende folgt nun Apple. Der Kultkonzern aus Cupertino hat zuletzt vor allem negative Nachrichten produziert und damit die Anleger verunsichert. Die entsprechenden Artikel des AKTIONÄR finden Sie hier und hier.
Die Zahlen bei Apple sind im Wesentlichen bekannt, von der Veröffentlichung am Dienstag erhoffen sich die Investoren Details zur Service-Sparte und - natürlich - zum laufenden Quartal.
Hier noch einmal die Schätzungen für Q4:
Umsatz: 83,9 Mrd. $
EPS: 4,16 $
EBIT: 23,2 Mrd.$
Für die Periode bis Ende März betragen die Prognosen:
Umsatz: 58,9 Mrd. $
EPS: 2,62 $
wobei Analysten den jüngsten Newsflow schon berücksichtigt haben. So sind die Gewinnschätzungen um 11,6 Prozent gesunken.
DER AKTIONÄR bleibt weiter positiv für Apple eingestellt und sieht ein Restrisiko von 20 Dollar je Aktie.
Zur Wochenmitte öffnen mit Facebook und Microsoft zwei Unternehmen die Bücher, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Auf der einen Seite das größte Soziale Netzwerk der Welt mit zwei Milliarden Nutzern, dessen Popularitätswerte wegen der zahlreichen Skandale zuletzt regelrecht implodiert sind und auf der anderen Seite jener Softwarekonzern, der in der jüngeren Vergangenheit praktisch nichts falsch machen konnte.
Bei Facebook lauten die Prognosen für Q4:
Umsatz 16,4 Mrd.$
EPS: 2,50 $
Bei dem Zuckerberg-Riesen wollen Anleger vor allem wissen, welche Fortschritte beim Aufarbeiten der Datenskandale erzielt wurden und wie Facebook zukünftig die Nutzerdaten besser schützt und den Missbrauch der Plattform zur Meinungsmache verhindert (Stichwort: Fake News, Wahlen).
Daneben geht es ganz pragmatisch darum, wie sich Instagram und WhatsApp entwickeln und wie hoch die Wachstumsraten auf der Kernplattform sind.
DER AKTIONÄR ist long bei Facebook positioniert und spekuliert auf eine Fortsetzung der Erholungsbewegung. Die Chancen hierfür stehen nicht schlecht, zumal die Aktie in den letzten vier Quartalen 3x mit Kursgewinnen auf die Veröffentlichung reagiert hat und die Bewertung mit KGV 20 historisch gesehen sehr günstig ist.
Allerdings sollten sich Anleger nichts vormachen: Patzt der Konzern, könnten schnell die alten Tiefs bei 125 Dollar getestet werden.
Bei Microsoft stellt sich die Situation anders dar: Der Softwareriese gilt unter der Führung von Satya Nadella als Inbegriff der Solidität und Verlässlichkeit. Das Kerngeschäft mit Software wächst stetig und in der wachstumsstarken Cloud-Sparte Azure schossen die Umsätze zuletzt um 76 Prozent in die Höhe.
Microsoft macht aus den Umsätzen mit Azure ein großes Geheimnis und daran dürfte sich erst einmal nichts ändern.
Ansonsten rechnet die Wall Street mit folgenden Zahlen:
Umsatz: 32,5 Mrd.$
EPS: 1,09 $
DER AKTIONÄR ist nach dem Re-Break über die GD200er-Linie wieder bullish.
Am Donnerstag komplettiert Amazon den Zahlenreigen bei Big-Tech und alles andere als ein starkes Q4 wäre eine Überraschung, zumal eine böse.
Hier die Prognosen im Überblick:
Umsatz: 71,9 Mrd.$
7,79 $
Bei dem E-Commerce-Riesen geht es schon länger nicht mehr um die Plattform – die ist zum Selbstläufer geworden und saugt den Großteil des gesamten Online-Handels auf. Bei Amazon steht AWS mit der Cloud im Zentrum. Der Konzern hält hier einen Marktanteil zwischen 35-40 Prozent, je nachdem, welche Studie man gerade liest, und wächst im höheren zweistelligen Bereich. So lange die Cloud läuft, dürften die Anleger zufrieden sein.
Ein weiterer Punkt, auf den der Markt schaut: Prime. Amazons Edelkunden lassen geschätzt 1.500 Dollar und mehr im Unternehmen und sorgen so für einen stetig wachsenden Umsatzstrom.
Amazon ist eine laufende Empfehlung des AKTIONÄR.