Europas Währungshüter halten die Auswirkungen der Krise des chinesischen Immobiliengiganten Evergrande für Europa derzeit für begrenzt. „Im Moment sehen wir das auf China konzentriert“, sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit dem US-TV-Sender CNBC. „Für Europa kann ich sagen, dass es nur begrenzt direkt betroffen ist.“
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Hintergrund: Evergrande ist der zweitgrößte Immobilienentwickler Chinas. Der Konzern hat Schulden von umgerechnet mehr als 300 Milliarden Dollar angehäuft, Anleger befürchten einen Zahlungsausfall. Evergrande muss Geld auftreiben, um Banken, Zulieferer und Anleihegläubiger fristgerecht zu bezahlen. Der Konzern ist so groß, dass einige Experten eine "Ansteckungsgefahr" für die chinesische Wirtschaft und darüber hinaus befürchten.
Die Notenbank verfolge die Entwicklung, sagte Lagarde. „Ich erinnere mich noch sehr lebhaft an die jüngsten Aktienmarktentwicklungen in China, die sich auf die ganze Welt auswirkten. Aber in Europa und insbesondere im Euroraum wären die direkten Belastungen begrenzt.“
Nach dem bislang starken Wochenverlauf schnauft der DAX am Freitag zunächst etwas durch. Stabilisiert sich die Lage in China weiter und bleiben neue Hiobsbotschaften aus, dürfte der Leitindex auch in der kommenden Woche die 16.000-Punkte-Marke nicht aus den Augen verlieren.
(Mit Material von dpa-AFX)